Außenleitungen und Innenleitungen mit
Betriebsdrücken bis 100 mbar (100 hPa) müssen nach Beendigung der Montage nach
DVGW-TRGI 2008 (
neu > TRGI 2018) einer Vorprüfung und Hauptprüfung unterzogen werden. Nach dem Einbau der Geräte erfolgt die Schlussprüfung.
Die
Vorprüfung ist eine
Belastungsprobe, mit der Materialfehler an
Rohren und
Fittings festzustellen sind. Der
Prüfdruck von
1 bar (1000 hPa) wird mit einer Prüfpumpe hergestellt und auf dem
Manometer angezeigt.
Direkt nach der Vorprüfung wird die
Hauptprüfung (
Dichtheitsprüfung) durchgeführt. Der
Prüfdruck von
150 mbar
(150 hPa) wird mit einem U-Rohr gemessen, weil dieses Messgerät eine
Messgenauigkeit von 0,1 mbar hat. Somit können auch kleine
Undichtigkeiten festgestellt werden.
Prüfvorgänge |
| Vorprüfung
(Belastungsprobe) | Hauptprüfung
(Dichtheitsprüfung) |
Zeitpunkt | Neuverlegte Leitungen
vor dem Anstreichen, Dämmen, Einputzen oder Verdecken | - neuverlegte Leitungen vor
dem Anstreichen, Dämmen, Einputzen oder Verdecken
- stillgelegte Leitungen vor
der Wiederinbetriebnahme
- außer Betrieb gesetzte
Leitungen
|
Leitungsteile | alle neuverlegten Leitungen
ohne Armaturen | alle Leitungen einschließlich
der eingebauten Armaturen |
Prüfdruck | pe = 1 bar (1000 hPa) mit Luft oder
inertem Gas (N2, CO2) | pe = 150 mbar (150 hPa) mit Luft
oder inertem Gas (N2, CO2) |
Prüfvorgang | Messung mit dem Manometer,
10 Minuten konstanter Druck, dabei die Leitungen abklopfen | Messung mit dem U-Rohr,
Wartezeit für Temperaturausgleich, danach 10 Minuten konstanter
Druck (ohne abklopfen) |
Zweck | Feststellen von Materialfehlern
an Rohrleitungen und Fittings durch Druckabfall | Durch die Genauigkeit
des Messgerätes (U-Rohr) werden die kleinsten Undichtigkeiten
an Gewinden und Verschraubungen festgestellt |
Von dem Leitungsvolumen
ist die Anpassungszeit und die Mindestprüfdauer
abhängig. |
<
100 l | 10
min | 10
min |
≥
100 l < 200 l | 30
min | 20
min |
≥
200 l | 60
min | 30
min |
Während
der Prüfdauer darf der Druck nicht fallen. |
Nach dem Einlassen des Gases findet die Schlussprüfung statt. Dabei werden alle noch nicht erfassten Verbindungsstellen, so z.B. an Gaszähler, Druckregelgeräte und Gasgeräte mit einem schaumbildenden Mittel oder elektronischen Lecksuchgeräten geprüft.
Auch Leitungen mit Betriebsdrücken pe ≥ 100 mbar bis 1000 mbar unterliegen nach DVGW-TRGI einer Vor- und Hauptprüfung. Allerdings sind hierbei höhere Prüfdrücke, andere Prüfzeiten und spezielle Messgeräte vorgeschrieben.
Über die Prüfvorgänge muss ein Protokoll erstellt werden.