Bei einer Vakuumdampfheizung (VDH) bzw. Unterdruckdampfheizung wird durch eine Vakuumpumpe (Luftpumpe) in den Kondensatleitungen ein Unterdruck aufgebaut. Dabei ist der absolute Dampfdruck je nach der Außentemperatur zwischen 0,2 bis ca. 1,0 bar (60 bis 100 °C). Der Atmosphärendruck wird nur bei sehr niedriger Außentemperatur erreicht oder auch überstiegen.
Im Gegensatz zum Ausland werden in Deutschland die Vakuumdampfanlagen nicht oder nur sehr selten eingesetzt. Diese Anlagen können, besonders in großen Gebäuden und bei Fernheizungen, gegenüber dem Niederdruckdampf auch Vorteile haben, da sie auch über die Außentemperatur geregelt werden können.
Die Funktion einer einfachen Vakuumdampfheizung ist relativ einfach. Mit einer Vakuumpumpe wird durch Absaugen von Luft und Dampf in den Kondensatleitungen dauernd ein bestimmtes Vakuum aufrechterhalten und der Kreislauf des Wassers beschleunigt. In der Dampfleitung je nach der geforderten Heizlast der Anlage ein entsprechend großer Unterdruck oder auch Überdruck vorhanden. Das Kondenswasser wird durch die Vakuumpumpe von der Luft getrennt und fördert das Wasser zurück zum Kessel oder Kondensatbehälter und bläst die Luft ins Freie.
Die Heizkörper haben stopfbuchsenlose Regulierventile und einen Kondensatableiter (Stauer). Durch den Dampfdruck und des Vakuums wird die Heizleistung dem Bedarf angepasst. Die Vakuumpumpe wird von einem Vakuummeter gesteuert, das bei dem Überschreiten des eingestellten Vakuums die Pumpe einschaltet und bei dem Unterschreiten ausschaltet. Da das Kondensat schnell zum Kessel zurücktransportiert wird, wird auch die Anlage schnell aufgeheizt und entlüftet.
Bei einer außentemperaturgesteuerten Vakuumdampfanlage wird zwischen der Dampf- und Kondensatseite eine konstante Druckdifferenz von ca. 0,1 bar automatisch aufrechterhalten. Der Dampfdruck wird je nach der Außentemperatur geändert. Dabei ist bei einer sehr niedrigen Außentemperatur der Dampfdruck in den Heizkörpern in der Höhe des Atmosphärendruck oder leicht darüber. Bei einer höheren Außentemperaturen wird der Druck bis auf ca. 0,20 bar abgesenkt. Hiebei ergeben sich Dampftemperaturen von ca. 100 °C bis auf ca. 60 °C. Bei einer richtigen Auslegung kann bei einer sehr geringen Wärmeanforderung die Dampfmenge verringert werden. In diesem Fall sind die Heizkörper nur zum Teil mit Dampf gefüllt. Wenn das nicht ausreicht, kann auch periodisch geheizt werden.
Diese Heizungsart wird hauptsächlich bei der Fernwärmeverorgung eingesetzt.
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