Erdöl (
Rohöl) besteht aus einer Vielzahl von verschieden aufgebauten
Kohlenwasserstoffen. Diese Verbindungen bestehen hauptsächlich aus den Elementen
Kohlenstoff (C) und
Wasserstoff (H) und haben je nach dem Fördergebiet auch
Schwefel (S),
Stickstoff (N) und andere
chemische Elemente.
Genauso wie
Erdgas entsteht
Erdöl durch mikroskopisch kleine
Meereslebewesen (tierisches und pflanzliches
Plankton). Diese starben vor Millionen von Jahren ab und lagerten sie sich am Grunde flacher Meere ab. Mit der Zeit wurde sie von Sand und Geröll (
Sedimentation) überdeckt, so dass keine
Luft mehr an die abgestorbene Ablagerungen gelangte. Es entstand ein
Faulschlamm, der sich über lange Zeiträume langsam zu
Erdgas- und
Erdölmuttergestein entwickelte. Mit Hilfe von
Bakterien zersetzten sich die hierin eingeschlossenen, abgestorbenen Kleinstlebewesen. Genau wie bei der
Kohle gelangt das Muttergestein durch weitere Überlagerungen von Gesteinsmaterial in größere Tiefen. Die dort herrschenden hohen
Temperaturen und hohen Drücke führten dazu, dass sowohl das
Erdgas als auch das Erdöl aus dem Muttergestein ausgepresst wurde und nach oben stieg, bis es auf eine undurchlässige Gesteinsschicht traf und sich im
Speichergestein sammelte. Theorien gehen davon aus, dass dieser Prozess immer noch stattfindet.
Nach der
Anordnung der
Kohlenstoffatome und ihrer
chemischen Bindung aneinander unterscheidet man vier Hauptgruppen von
Kohlenwasserstoffen:
Paraffine, Naphthene, Olefine und Aromaten.
• Paraffine sind gesättigte Kohlenwasserstoffe, bei denen die Kohlenstoffatome entweder in einer geraden Kette (Normalparaffine, n-Paraffine) oder in einer Kette mit Verzweigungen (Isoparaffine, i-Paraffine) angeordnet sind.
• Naphthene sind gesättigte Kohlenwasserstoffe, bei denen die Kohlenstoffatome ringförmig angeordnet sind. Sie werden deshalb auch Cycloparaffine genannt. Am häufigsten sind Ringe aus fünf, sechs oder sieben Kohlenstoffatomen.
• Olefine unterscheiden sich von den Paraffinen dadurch, dass sie ungesättigt sind, d. h. mindestens eine chemische Doppelbindung aufweisen.
• Aromaten sind ungesättigte ringförmige Kohlenwasserstoffe, deren charakteristisches Merkmal der Benzolring ist. Dieser Ring besteht aus sechs Kohlenstoffatomen, wovon jedes zum einen Nachbarn eine einfache und zum anderen eine Doppelbindung hat.