Im Rahmen einer Altbausanierung wird statt der alten Heizkörperheizung eine Fußbodenheizung gewünscht. Hier bieten sich die verschiedenen Dünnbett-Fußbodenheizungsysteme (Wasserheizung oder Elektroheizung) an. Bei dem Einsatz dieser Systeme muss der vorhandene Estrich nicht entfernt werden, da die Aufbauhöhe nur bis ca. 25 mm (Trockenbausystem bis ca. 60 mm) beträgt. Sollte diese Aufbauhöhe noch zu hoch sein, so kann man auch die Frästechnik einsetzen.
In allen Fällen sind nur geringe Veränderungen an der Bausubstanz notwendig. Oft können mehrere Heizkreise an die alten Heizkörperanschlüsse angeschlossen werden. Hierzu gibt es Systeme, die mit einer Übergabestation incl. Pumpe, Mischeinrichtung und Regelung ausgestattet sind. Auch ein Systemtrennungswärmetauscher ist möglich. Wenn die Heizleistung der Fußbodenheizung die Raumheizlast nicht abdecken kann, dann können einige Systeme auch als zusätzliche Wandheizung eingesetzt werden.
Vor dem Einbau eines Dünnbett-Fußbodenheizungs-Systems muss der Untergrund (lastabtragende Boden) auf die Tragfähigkeit, Oberflächenfestigkeit, Wärme- und Trittschalldämmung, Ebenheits- und Winkeltoleranzen, Nutz- und Einzellasten, Durchbiegung/Schwingung, Fugen, Feuchtigkeitssperre/Taupunktverschiebung und verfügbaren Aufbauhöhen überprüft werden.
Grundsätzlich wird diese Heizungsart als System angeboten, damit alle Teile (Verteiler, Rohre, Armaturen) zusammenpassen.
Mit sog. Kapillarrohrmatten ist ein besonders geringer Bodenaufbau und eine gleichmäßige Bodentemperatur zu erreichen. Diese Matten bestehen aus Polypropylen Random-Copolymerisat Typ 3 und haben einen Kapillarrohrabstand (Kapillarrohr [3,35 x 0,5 mm]) von 15 mm. Das Sammlerrohr (20 x 2 mm) wird über ein thermisches Kunststoffschweißen angeschlossen.
Da die Aufbauhöhe nicht zu groß wird, haben die wasserführenden Rohre einen kleinen Durchmesser (6. 8 10, 12, 14, 16 mm), die aus Kunststoff (PE-RT, PE-Xc) bzw. Verbundrohr (PE-RT/AL/PE-RT, PE-RT/AL/PE-HD) bestehen. Die Rohre können auf Klippschienen, Noppenplatten, Rollmatten bzw. selbstklebende Matten und in Trockenbauelemente verlegt werden.
Aufgrund der dünnen Rohre sollten die einzelnen Heizkreise klein gehalten (Herstellerunterlagen beachten) und in besonders in Altanlagen über eine Systemtrennung eingebunden werden. In Neuanlagen sollte das Heizungswasser entsprechend behandelt sein. In der Regel werden diese Systeme auch zur Fußbodenkühlung und als Wandheizung bzw. Wandkühlung eingesetzt. Der Einsatz als Kühlfläche setzt eine fachliche Planung aufgrund der Kondenswasserbildung voraus.
Altbauwohnungen mit Fehlboden bzw. Blindboden (Holzbalkendecken) müssen nicht auf eine Fußbodenheizung verzichten. Nur erfordert diese eine besondere Konstruktion. Hier soll in der Regel eine möglichst geringe Aufbauhöhe erreicht werden. Außerdem muss das Fußbodenheizsystem ein geringes Flächengewicht und trittschalldämmende Eigenschaften haben.
Hier kommt z. B. das Fußbodenheizungs-System NE/TE Renoplus zum Einsatz.
Der Grundaufbau besteht aus Lagerhölzern, die in einem lichten Abstand von 50 cm auf den Untergrund angeordnet sind. Die Heizelemente der Trockenbau-Fußbodenheizung, deren Dicke exakt der Dicke der Lagerhölzer entspricht, werden zwischen die Lagerhölzer eingebaut und beheizen Holzdielen, Fertigparkett oder dünne Fertigteil-Estriche direkt von der Unterseite. Die Hersteller von Holzdielen, Fertigparkett und Fertigteil-Estrichen bieten geeignete Produkte und Holzarten an, die für den Einsatz auf Fußbodenheizungen geeignet sind. Hierzu ist eine Freigabe zur Eignung für Fußbodenheizungen des jeweiligen Herstellers erforderlich.