Holzbalkendecken sind nicht nur in Altbauten sondern auch im Neubau eine weit verbreitete Deckenkonstruktion. Hier ist der Fehlboden (Blindboden, Einschubdecke) ein Konstruktionsprinzip, um in Holzdeckenkonstruktionen raumsparend einen wirksamen Schallschutz und eine Wärmedämmung einzubringen. Hier wird eine später unsichtbare Holzschalung (meist auf Lagerleisten) im Feld zwischen den Deckenbalken angebracht.
Auf die Fehlböden in Altbauten wurden häufig Schuttreste, Hochofenschlacke, Lehm, aber auch Kies verteilt. Diese "Füllungen" sollten aufgrund ihres Gewichts den Schallschutz (Trittschall, Luftschall) verbessern. Auch wenn das Schüttmaterial luftdicht eingebaut ist (Lehmstrich), gelangen zwar keine Stäube in die Wohnräume, aber da in Altbauten keine dauerhafte Luftdichtheit möglich ist, kann besonders von Schlackeschüttungen eine Gefahr durch Ausgasungen gesundheitsschädlicher Stoffe ausgehen.
Die in Altbauten eingebrachten Dämmstoffe (Zeitungspapier, Holzwolle, Torf) sind teilweise sehr abenteuerlich. Von der durch diese Materialien ausgehende Brandgefahr können besonders Heizungsbauer berichten, die bei dem nachträglichem Einbau von Heizungsanlagen in die kachelofenbeheizten Häuser und Wohnungen umfangreiche Brandverhütungsmaßnahmen (Abdichten der Deckendurchführungen, Abdeckung hinter den Schweiß- und Lötstellen, 2 Stunden Brandwache nach Beendigung der Arbeiten, Hinweis der Bewohner auf die ausgeführten Arbeiten [Schwelbrandgefahr]) bei Schweiß- bzw. Lötarbeiten beachten mussten/müssen.
Bei einer Sanierung bzw. der Erfüllung der EnEV für die Oberste Geschossdecke kann der Inhalt der Fehlböden mit neuem Dämmmaterial gefüllt werden. Oder der Inhalt bleibt und von Außen wird ein neuer EnEV-gerechter Aufbau angebracht.
Im Altbau mit Holzbalkendecken und Fehlboden muss bei Heißarbeiten (z. B. Löten, Schweißen, Flexen) auf den Brandschutz geachtet werden, besonders, wenn der Inhalt der Decke nicht bekannt ist.
Altbauwohnungen mit Fehlboden bzw. Blindböden (Holzbalkendecken) müssen nicht auf eine Fußbodenheizung verzichten. Nur erfordert diese eine besondere Konstruktion. Hier soll in der Regel eine möglichst geringe Aufbauhöhe erreicht werden. Außerdem muss das Fußbodenheizsystem ein geringes Flächengewicht und trittschalldämmende Eigenschaften haben.
Hier kommt z. B. das Fußbodenheizungs-System NE/TE Renoplus zum Einsatz.
Der Grundaufbau besteht aus Lagerhölzern, die in einem lichten Abstand von 50 cm auf den Untergrund angeordnet sind. Die Heizelemente der Trockenbau-Fußbodenheizung, deren Dicke exakt der Dicke der Lagerhölzer entspricht, werden zwischen die Lagerhölzer eingebaut und beheizen Holzdielen, Fertigparkett oder dünne Fertigteil-Estriche direkt von der Unterseite. Die Hersteller von Holzdielen, Fertigparkett und Fertigteil-Estrichen bieten geeignete Produkte und Holzarten an, die für den Einsatz auf Fußbodenheizungen geeignet sind. Hierzu ist eine Freigabe zur Eignung für Fußbodenheizungen des jeweiligen Herstellers erforderlich.