Löten ist ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen, (wieder) lösbaren Fügen und Beschichten von Werkstoffen, wobei eine flüssige Phase durch Schmelzen eines Lotes (Schmelzlöten) oder durch Diffusion an den Grenzflächen (Diffusionslöten) entsteht. Die Grundwerkstoffe bleiben fest, weil die Solidustemperatur nicht erreicht wird.
Verbindungen bei Lötungen in der Elektronik, und im begrenztem Rahmen auch bei Weichlötungen, können durch eine Entlötung wieder getrennt werden. Für das Entlöten von bedrahteten Bauteilen auf Doppelseitigen oder Multilayer Leiterplatten wird die Verwendung von beheizten Entlötgeräten empfohlen. Für einseitige oder doppelseitige Leiterplatten mit einer kleinen Masseanbindung können auch Handpumpe oder Entlötlitze verwendet werden.
Man unterscheidet
• Weichlöten (Kapillarlöten, Kolbenlöten): Löten mit Loten, deren Liquidustemperatur unterhalb 450 °C liegt.
• Hartlöten: Löten mit Loten, deren Liquidustemperatur oberhalb 450 °C liegt.
• Hochtemperaturlöten: flussmittelfreies Löten unter Luftabschluss mit Loten, deren Liquidustemperatur oberhalb 900 °C liegt.
Löten in der Versorgungstechnik wird bei Kupferrohren angewendet. Verbindungen und Richtungsänderungen der gas- bzw. wasserführenden Leitungen werden mit Lötformstücken (Fittings) ausgeführt. Je nach dem Einsatzzweck ist Hart- oder Weichlöten vorgeschrieben, wobei man bei Temperaturen unter 450 °C von einer Weichlötung und ab 450 °C von einer Hartlötung spricht. Zum Löten werden unterschiedliche Lote und Flussmittel verwendet.
Trinkwasserleitungen aus Kupfer müssen bis DN 25 (CU 28x1,5) weichgelötet, ab DN 32 (CU 35x1,5) kann hartgelötet oder geschweißt werden.
Gas-, Ölversorgungs-, Heizungs- und Solarleitungen mit Vorlauftemperaturen von über 110 °C müssen immer hartgelötet werden. Leitungen in Warmwasserheizungsanlagen dürfen auch weichgelötet, aber im Estrich verlegte Fußbodenheizungsrohre sollten hartgelötet werden.