Bei dem Weichlöten wird zwischen dem Kolbenlöten und dem Kapillarlöten, das neben dem Hartlöten in der Kupferrohrinstallation (Heizungs- und Trinkwasseranlagen) eingesetzt wird, unterschieden. Dabei wird das Lot ohne Flamme aufgrund der Kapillarwirkung in die Fittings gesogen wird. Dieser Vorgang setzt eine fachgerechte Ausführung voraus. Die Arbeitstemperatur (unter 450 °C) beim Weichlöten mit den Loten (z. B. S-Sn97Cu3 und S-Sn97Ag3) in der Rohrinstallation liegt zwischen 220 bis 250 °C und ist von dem jeweiligem Lot abhängig.
Das Kolbenlöten ist das einfachste Lötverfahren und wird in der Elektrotechnik/Elektronik, in der Klempnerei (Blechbearbeitung) und dem Apparatebau eingesetzt. Bei diesem Verfahren wird das Lot und die Fügeteile mit einem elektrisch oder mit gasbeheizten Lötkolben aus Kupfer aufgeheizt. Der Kolben wird von Hand oder in der Massenfertigung maschinell geführt. Das Kolbenlöten ist nur für das Weichlöten geeignet. Es können Spalt-, Fugen- und Auftragslötungen durchgeführt werden.
Material und Werkzeuge (abhängig vom Einsatzgebiet
• Lötkolben (Hammerkolben)
• Elektronik-Lötkolben (Spitzkolben)
• Lötpistole
• Lötstation
• Lote (Lötdraht [Durchmesser 0,2 ... 2 mm], Lötzinn-Stangen [SnZn 801 nach DIN EN ISO9453])
• Flussmittel (flüssig [Lötwasser], fest, Paste)
• Blechstärken 0,2 ... 2 mm
• Heizleistung des Kolbens 15 ... 2000 W
• Kolbentemperatur 200 ... 600 °C
 | Beim Löten sollten immer an die Sicherheit gedacht werden. Denn nicht nur von einem heißen Kolben, sondern auch von der Entwicklung von giftigen Dämpfen und flüssigem Metall geht eine Gefahr aus. Deshalb empfiehlt sich, eine Schutzbrille zu tragen und bei Feinarbeiten den Kopf nicht über der Lötstelle zu halten, da sonst die giftigen Dämpfe vom Lötzinn eingeatmet werden. Wer an Elektrik lötet, sollte immer sicherstellen, dass kein Strom mehr an den Werkteilen anliegt. |  |