Bei großen Flächen, z. B. Ausstellungen, ergibt sich bei keramischen Belägen ein besonderes Fugenproblem. Es müssen mehrere Teilflächen gebildet und dazu die Fugen festgelegt werden. Bei rechtzeitiger Planung sollte bereits der endgültige
Bodenbelag feststehen. Somit können die Maße der Felder auf die Fugen des keramischen Belages abgestimmt werden. Besonders vorteilhaft ist die Erstellung eines „Schnurgerüstes“ durch den
Fliesenleger. Da wo Fugen anzulegen sind, werden Schnüre gespannt und exakt eingemessen. Die Endpunkte werden mit
Stahlnägeln oder auf andere geeignete Weise markiert. Der Heizungsbauer weiß genau, wo Fugenprofile und Schutzrohre zu setzen sind. Er kann jederzeit erneut Schnüre spannen und die Schaumstreifen der Fugenprofile haargenau unter der Schnur plazieren. Auch dem
Estrichleger ist geholfen, da er diesbezüglich auf nichts zu achten hat.
Estrichleger lehnen häufig die vorinstallierten Fugenprofile und die darin aufgestellten Schaumstoffstreifen ab, weil sie angeblich beiderseits des Streifens nicht eine gleichmäßige
Estrichhöhe einhalten können. Wenn beiderseits
Estrich aufgefüllt und grob nivelliert ist, kann der überstehende Schaumstreifen vor dem endgültigen Glätten mit einem scharfen Messer auf
Estrichniveau oder bis ca. 3 mm tiefer abgeschnitten werden. So hat der
Estrichleger die Möglichkeit, über die Fuge hinweg zu glätten, um beiderseits der Fuge das gleiche Niveau einzuhalten. Über dem abgeschnittenen Schaumstreifen besteht zunächst eine wenige mm dicke
Estrichverbindung zwischen den Feldern. Durch die Schwindung des austrocknenden
Estrichs entsteht bereits nach wenigen Stunden ein Abriss. Der Verlauf der Fugen wird deutlich erkennbar. Nach einigen Tagen Wartezeit lässt sich die nur wenige mm dicke
Estrichschicht über dem Schaumstreifen entlang des Abrisses mit der spitzen Seite eines Maurerhammers leicht entfernen.
Wichtig ist bei solchen Objekten stets eine sinnvolle Koordinierung aller
Gewerke, vor Beginn der Arbeiten.