Manche Schäden werden bekannt, ohne dass man Gelegenheit hat, den Grund genauer untersuchen zu können. Dies ist meist der Fall, wenn keine Regressansprüche mehr bestehen und der Bauherr nicht wünscht, dass man seinen Boden aufreißt.
Der Raum war ca. 5,00 x 6,00 m groß, die Bewegungsfugen allseitig vorhanden und zumindest an den überprüften Stellen wirksam. In Längsrichtung war der Raum gerissen. Davon ausgehend gab es noch einige weitere Risse ohne Vorzugsrichtung.
Die Heizrohre befanden sich unterhalb des Estrichs, sie waren durch Wärmeleitbleche und Folie vom Estrichaufbau getrennt. Die Beheizung wurde von Nachtstromspeicheröfen über Mischer vorgenommen. Ein Temperaturbegrenzer war im Vorlauf eingebaut.
Im Bereich des Längsrisses war der Fußboden deutlich abgesenkt. Ein 3 m-Lineal zeigte eine Absenkung um ca. 8 mm an. Zwischen Riss und Wänden war der Boden nach oben aufgewölbt, zu den Wänden hin fiel er wieder ab.
Wenn eine allseitig unbehinderte Ausdehnung sichergestellt ist, dann sind Mehrfachrisse mit unregelmäßigem Verlauf meist auf eine zu schnelle Aufheizung in Verbindung mit hohen Heiztemperaturen zurückzuführen. Besonders bei der Inbetriebnahme kann es bei zu rascher Aufheizung zwischen Estrichober- und Unterseite zu erheblichen Wärmespannungen kommen, die um so größer sind, je dünner die Estrichfläche ist. Die Unterseite bekommt plötzlich Temperaturen von 30 - 40 °C, die Oberseite hat noch 16 -18 °C. Ist die Verbindung zwischen keramischem Bodenbelag und Estrich dabei nicht elastisch genug, so können Risse auftreten. Gründe für die Verwölbung konnten nicht gefunden werden.