Die
Braunkohle entsteht durch die
Inkohlung von Pflanzenresten über das
Torf-Stadium. In Deutschland entstand die Braunkohle in der Zeit vor 65 Millionen Jahren bis 2,6 Millionen Jahren. Es entsteht ein
brennbares Gestein (fossiler
Brennstoff), das im Gesatz zur schwarzen
Steinkohle einen
bräunlichen Farbton hat. In Abhängigkeit vom Inkohlungsgrad wird in
Weich- und
Hartbraunkohle (Matt- und Glanzbraunkohle) unterschieden. Die Braunkohle unterscheidet sich vom Torf u.a. durch den
Rohwassergehalt (ca. 75 %) und enthält keine
Zellulose. Der Unterschied zur
Steinkohle liegt bei 10 %
Wassergehalt (aschefrei) und 0,6 % Vitrinit-Reflexion (schwarz glänzendende Schichten). Dabei bildet die
Glanzbraunkohle den Übergang zur
Steinkohle, ist aber
chemisch noch
Braunkohle,
petrographisch (gesteinskundlich) aber schon
Steinkohle.
In Europa wird die Braunkohle ausschließlich im
Tagebau gefördert. Dabei werden in der Natur sehr große Flächen von der Erdoberfläche abgetragen, die später
Rekultiviert werden müssen. Die abgebaute Braunkohle wird gemahlen, getrocknet und heutzutage als
Brennstoff (
Wirbelschichtbraunkohle,
Braunkohlenstaub) in
Kraftwerken für die
Stromerzeugung genutzt. Für den
Hausbrand wird aber immer noch ein Teil der geförderten Braunkohle zu
Briketts weiterverarbeitet.
Bestimmte Braunkohlesorten (hoher Anteil flüchtiger Bestandteile) werden in Kokereien zu
Braunkohlenkoks verarbeitet. Dabei erhält man je nach der
Temperatur des Verfahrens Schwel- oder Grudekoks, der im großtechnischem Umfang zur
Filtration verwendet wird, wobei die Aktivkohle aus Holz ersetzt wird.
Bei der
Verfeuerung von Braunkohle entsteht klimaveränderndes
Kohlenstoffdioxid (CO
2) und aufgrund des hohen Schwefelgehaltes
Schwefelverbindungen (SO
2 und SO
3). Beide
Rauchgasbestandteile können nur in Großanlagen abgeschieden werden. Nach der
Abtrennung soll das
Kohlenstoffdioxid in einer
Erdgaslagerstätte unterirdisch eingelagert werden (CCS). Hier wird immer noch über bürgerakzeptierte, realisierbare CCS-Projekte geforscht und gestritten. Bei der
Rauchgasentschwefelung (
REA [
Rauchgas
entschwefelungs
anlage]) fallen als
Nebenprodukt große Mengen an
Gips an, der vor allem von der Bauindustrie weiter verwendet wird.