Viele der ca. 200.000
Wohnungsbrände, die jedes Jahr in Deutschland entstehen, könnten vermieden werden. Die meisten
Brände entstehen durch
menschliches Fehlverhalten und durch defekte, überlastete oder falsch bediente
elektrische Geräte. Besonders gefährlich sind
Schwelbrände, weil diese lange Zeit
unentdeckt bleiben und
giftigen Brandrauch entwickeln. Hier leistet ein
Rauchmelder seine vorgesehende Arbeit.
Ein Brand entsteht durch die Entzündung von brennbaren Stoffen. Hierzu ist eine Zündquelle* notwendig. In den ersten Sekunden bzw. Minuten entsteht ein Schwelbrand, dessen Dauer von der Sauerstoffkonzentration im Raum abhängt. Dann entwickelt sich ein lokaler Brand, der die Luft im Raum stark aufheizt. Hierbei bildet sich eine Gaskonzentration, die die Handlungsfähigkeit von Menschen beschränkt und letztendlich lebensbedrohlich ist. Wenn dann die Raumtemperatur die Zündtemperatur der im Raum befindlichen Gegenstände überschreitet, kommt es zu einer schlagartigen Brandausbreitung (Flashover). Dabei können die Temperaturen schnell über 1000 °C erreichen. Die Dauer des Brandes bei diesem Temperaturniveau ist von den vorhandenen brennbaren Gegenstände und der Frischluft- bzw. Sauerstoffzufuhr abhängig.
* Zündquellen - offene Flammen, heiße Gase, heiße Oberflächen, elektrische Funken, elektrische Ausgleichsströme, atmosphärische Entladungen, mechanische Schlag- und Reibfunken, statische Elektrizität, Elektromagnetische Felder, chemische Reaktionen, Ultraschall, Ionisierende Strahlung
Die meisten Brände in Privathaushalten entstehen durch elektrische Geräte (Heizgeräten, Bügeleisen, Kühlschränke, Heizkissen, Heizdecken). Aber auch der Stand-by-Modus bei elektrischen Reglern, TV-Geräten, Computern oder Hi-Fi-Anlagen erhöht die Brandgefahr. Eine unüberlegte Verwendung inform von Überlastung von Steckdosen durch Mehrfachstecker und schadhafte elektrische Leitungen, die falsche Verwendung und Überhitzung von Elektrogeräten sind Brandurschen.
Kamine, Öfen, Heizstrahler und Heizlüfter können der Ausgangspunkt von Bränden sein. Hier liegt der Grund in der starken Aufheizung der Umgebung.
In Küchen sind oftmals nicht abgeschaltete Herdplatten eine Brandursache, wenn sich dort z. B. noch Gegegenstände (Plastik, Küchentuch) befinden und sich entzünden. Aber auch vergessene Gegenstände im Backofen (Brötchen, Bratgut) und verschmutzte Dunstabzugshauben mit Fettablagerungen sind weitere Gefahrenquellen.
Das Rauchen im Bett, das unachtsam weggeworfene Streichhölzer, nicht ausgeglühte Asche oder heruntergefallene Zigaretten sind die Ursachen für viele Wohnungsbrände.
Sprengkörper können erhitzte Spraydosen oder Gasfeuerzeuge sein, wenn sie in der Sonne oder in unmittelbarer Nähe von Öfen und Heizkörpern liegen.
Ein erhöhtes Brandrisiko haben brennbare Flüssigkeiten (z. B. Lösungsmittel, Alkohol, Benzin, Lacke) und leicht brennbare Materialien, die sich neben stark erwärmenden Elektrogeräten (z. B. Bügeleisen, Toastern und Fritteusen) schnell selbst entzünden.
Weihnachtsbäume und Adventskränze können sich explosionsartig entzünden.