Die thermische Thermodesinfektierung ist ein Hilfsmittel zur Reinigung und Dekontamination. Damit werden RLT-Anlagen in hygienesensiblen Bereichen keimfrei gehalten, medizinische Geräte im Sterilisierungsprozess, virenbelastete Gegenstände in Räumen (z. B. Büros, Klassenräume, Gaststätten, Aufenthaltsräume) desinfiziert oder medizinischer Einmal-Schutzmasken (MNS, FFP2/3) wieder aufbereitet. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt im Zuge der Covid-19-Pandemie zu "Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung und Pflege von Patienten mit einer Infektion durch SARS-CoV-2" bei Reinigungs- und Desinfektionseinsätzen, dass "thermische Desinfektionsverfahren wann immer möglich bevorzugt angewendet werden sollten".
Der Vertikalheizer TES 200 kann nicht nur zur thermischen Dekontamination eingesetzt, sondern auch je nach Ausrüstungsvariante zur mobilen Raumbeheizung, H14-Hochleistungsluftreinigung und professionellen Schädlingsbekämpfung verwendet werden.
• Über ein Touch-Display am Gerät kann ein äußerst umluftstarkes Gebläse und eine leistungsfähige Heizeinheit (18 kW oder optional bis 27 kW Heizleistung) eingestellt werden. Eine Steuerungsautomatik führt den thermischen Inaktivierungsprozess durch, bei dem die Raumluft und auch Kontaktoberflächen des Inventars z. B. 30 Minuten lang auf = 56 °C erhitzt werden, was eine viruswirksame Inaktivierung darstellt. Die Behandlungsdauer lässt sich bei Bedarf von 30 Minuten bis auf 24 Stunden verlängern, außerdem die Raum- und Oberflächen-Zieltemperatur für spezielle Anforderungen bis 70 °C erhöhen.
• Mit dem DualDecon-Ausblasturm ist ein dualer Dekontaminationseinsatz möglich. Die thermische Dekontamination kann mit gleichmäßiger 360°-Wärmeverteilung im Raum und eine Viren- und Schadstofffilterung aus der Luft im Kombibetrieb als Raumluftheizer eingesetzt werde. Ein H14-HEPA-Filter kann hierzu unter dem Ausblasturm installiert werden.
Für den DualDecon-Ausblasturm sind Flowstop-Blenden als Zubehör lieferbar. Diese lassen sich jeweils an einer der vier Turminnenseiten anbringen und verhindern dann ein Luftauströmen auf dieser Turmseite, z. B. wenn dort keine Ausströmen erwünscht oder erforderlich ist.
• Außerdem kann eine Schallschutzhaube an der Ansauggitter angebracht werden. Diese reduziert die Geräuschemission des Gerätes um ca. 8 dB, senkt also die subjektiv empfundene Lautstärke um nahezu 50 % ab.
• Anstelle des Ausblasturms kann eine Schlauchanschluss-Aufsatzhaube aufgesetzt werden und ermöglicht so den Anschluss an bestehendes Lüftungssystem oder textile Luftverteiler als auch an Rohrbögen. Die Schlauchanschluss- Aufsatzhaube (ø 300 mm) bietet Platz zur optionalen Installation des H14-HEPA-Filters, sodass auch eine kombinierte oder ausschließliche Luftreinigung dezentral erfolgen kann.
• Der von Trotec entwickelte, hitzebeständige Hochleistungs-Spezialfilter (H14-HEPA-Filter) zeichnet sich durch einen sehr hohen Abscheidegrad von 99,995 % bei Partikelgrößen von 0,1 bis 0,2 µm aus und entspricht der Klasse H14 gemäß EN 1822. Diese Filtereffizienz stellt sicher, dass von 100.000 in der Luft schwebenden Mikropartikeln 99.995 Partikel wirksam ausgefiltert werden. Die Virenstämme SARS-CoV, MERS-CoV oder SARS-CoV-2 weisen ähnliche Größen auf (z. B Coronavirus - Partikelgröße 120 bis 160 Nanometer [0,12 bis 0,16 µm]).
• Der DualHeat-Ausblasturm ermöglicht eine thermische Behandlung mit gleichmäßiger 360°-Wärmeverteilung direkt im Raum und zum anderen über einen Anschluss an bestehende Lüftungssysteme oder textile Luftverteiler. Der DualHeat-Ausblasturm ist mit einem Schlauchanschluss ausgerüstet, der sich auf der Unterseite befindet. Bei Bedarf kann der Ausblasturm einfach gewendet und im Gerät eingelassen werden. Dann ist die Stutzenseite mit einem Schlauchanschluss von ø 300 mm verfügbar. Die Wendemöglichkeit des DualHeat-Ausblasturms bietet allen Anwendern maximale Flexibiliät, die bei ihren Einsätzen keine HEPA-Luftfilterung benötigen.
Medizinische Einmal-Schutzmasken ( MNS [Mund-Nasen-Schutzmasken], FFP 2/3 [partikelfiltrierende Halbmasken oder Feinstaubmasken]) können durch eine thermische Dekontamination (Hitzedekontamination) mehrmals verwendet werden.
Zur Hitzebehandlung können alle wiederaufzubereitenden Atemmasken in einem Materialraum gesammelt und dann durch eine 30-minütige Behandlung = 70 °C thermisch dekontaminiert werden. Die variabel einstellbare Behandlungsdauer lässt sich bei Bedarf von 30 Minuten bis auf 24 Stunden verlängern. Aufgrund der speziellen Temperatur-Steuerungsautomatik sowie der großen Leistungsreserven kann der Dekontaminationsprozess extrem produktiv und unterbrechungsfrei, bei Bedarf pausenlos rund um die Uhr betrieben werden.
Dazu kann z. B. ein Trotec-Vertikalheizer TES 200 direkt im Dekontaminationsraum aufgestellt werden. Dort stehen die wiederaufzubereitenden Atemschutzmasken auf fahrbaren Regalwagen und andere kontaminierte Gegenstände (z. B. Kittel, Kasacks, Hosen) auf Kittelständer. Auf der gleichen Weise können auch Krankenzimmer von entlassenen Patienten dekontamiert werden.
Bei kleineren Räumen, die zu 100 % mit Dekontaminationsmaterial befüllt werden sollen, kann das Gerät auch außerhalb des Raumes aufgestellt werden. Dazu muss ein Raumzugang (Wand-/Türöffnung) zur Installation eines 90-Grad-Rohrbogens hergestellt werden, damit der Raum von außen beheizt werden kann.
Das integrierte Behandlungsprogramm wird aktiviert und der thermische Dekontaminationsprozess läuft dann entweder als Einzeldekontamination je Befüllung oder kontinuierlich im rollierenden Beschickungsverfahren automatisch ab. Bei einer kontinuierlichen Beschickung können große Durchlaufmengen auf kleinstem Raum erreicht werden.