Ein Elektroauto mit leerer Batterie kann nicht einfach mit einem Seil oder einer Stange zur nächsten Ladestation gezogen werden. Sobald sich die Antriebsräder bewegen, wird der Antriebsmotor mit Strom versorgt. Und das hat fatale Folgen.
Der Ausfall der Bordnetzspannung legt das Batteriemanagement lahm. Die Induktionsspannung in der Elektronik steigt an. Beim Abschleppen kann es zu Überspannungen kommen und dadurch zu Schäden an der Steuerelektronik. Auch im Leerlauf darf nicht weit oder schnell abgeschleppt werden, wenn die Antriebsräder auf dem Boden stehen.
Die Lösung wäre ein zuschaltbarer Transportmodus. Er erlaubt es, das E-Auto zumindest kurze Strecken weit zu ziehen oder zu schieben, ohne dass es zu Schäden kommt. Aber nicht alle E-Autos haben solch einen Assistenten.
Wenn man mit einem E-Auto liegengeblieben ist, dann sollten man überprüfen, ob es ein technischer Defekt ist oder vielleicht nur ein leergefahrener Akku.
• Beim Akku kann mit Hilfe einer mobilen Ladestation (Mobile Charger) wieder die Energie auffüllen, damit man weiterfahren kann.
• Dem Abschleppdienst bereits beim Anruf erklärt werden, dass es sich um ein E-Auto handelt. So werden Sie korrekt verladen und abgeschleppt.
Mobilitätsgarantie der Hersteller
Die meisten Hersteller bieten eine sogenannte Mobilitätsgarantie an, die im Pannenfall greift und hilft. Aber Vorsicht! Vorher abklären, ob eine Garantieleistung auch dann vorliegt, wenn es zu einer Panne aufgrund eines leeren Akkus kommt. Manchmal ist diese Option ausgeschlossen.
Im Fall einer Strompanne
Jede Art des Abschleppens ist bei vollständig entladener Batterie zulässig:
Abschleppen auf einer Abschleppbühne oder Abschleppen auf der Straße
mithilfe einer Abschleppöse. Nach dem Verriegeln der Türen unbedingt 5 Minuten warten, bevor mit dem Abschleppen begonnen wird.
Wahl der Abschleppart
Wenn das Elektroauto nicht mehr fahrtüchtig ist, muss man es abschleppen lassen. Allerdings sollte dies nicht mittels eines Seils, einer Stange oder auf einer Achse passieren, sondern durch Verladung des E-Autos auf ein Abschleppfahrzeug.
• Durch die Bewegung des E-Autos können Prozesse aktiviert werden, welche die elektrische Anlage des Autos nutzen und aktivieren oder auf den Akku zugreifen.
• Wenn das E-Auto abgeschleppt wird, versucht Ihr Fahrzeug vielleicht durch Rekuperation den Akku aufzuladen oder greift beim Bremsen auf Assistenzsysteme zu.
• Vor allem, wenn Sie mit dem Abschleppseil gezogen werden, müssen Sie noch viele Aktionen im Auto wie Bremsen selber durchführen.
• Je nach Schaden an Ihrem Elektroauto kann dies aber dazu führen, dass die Elektronik weiteren Schaden nimmt.
• Auch wenn man keine Systeme verwenden, produziert Ihr E-Auto womöglich Spannung durch das Abschleppen und diese kann zu einer schädlichen Induktionsspannung führen, welche die Bordelektronik nachhaltig schädigen kann.
• Man kann bei einer Panne Ihr Elektroauto natürlich aus der Gefahrenzone schieben, ohne dass Sie Sorgen haben müssen. Anschließend sollte aber ein Abschleppauto übernehmen und das Fahrzeug fachgerecht verladen.
Abschleppen auf einer Abschleppbühne
Das Abschleppen muss in allen Fällen, außer bei Stillstand des Fahrzeugs infolge einer komplett entladenen Antriebsbatterie, auf einer Abschleppbühne erfolgen. Bei einer Panne durch Entladen der Batterie.
Vor dem Abschleppen die Lenksäule entriegeln: Mit der Karte im Fahrgastraum den Wählhebel in Stellung N bringen, dann Anlassknopf für den Motor etwa zwei Sekunden lang gedrückt halten.
Nach dem Abschleppen zwei Mal auf den Startknopf drücken (mögliches Entladen der 12-V-Batterie).
Die für die Pannenhilfe geltenden gesetzlichen Bestimmungen müssen unbedingt beachtet werden. quelle: Renault ZOE Intens R135 Z.E. 50