Wer sich für ein E-Auto entscheidet, muss sich mit der neuen oft unbekannten Technik befassen. Dazu gehören besonders die Lademöglichkeiten. Diese können durch eine eigene Ladestation zu Hause (Wallbox) oder aufgrund der oft noch geringen Reichweiten der E-Autos unterwegs an Ladepunkte erfolgen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der E-Mobilität.
Vor der Anschaffung einer Ladestation (Wallbox) muss der Elektriker mit dem Netzbetreiber abstimmen, welche Anschlussleistung die Ladestation am Aufstellort haben muss, um Netzprobleme zu vermeiden. Die Installation muss durch einen im Installateurverzeichnis des Energieversorgersunternehmens (EVU) eingetragenen Elektrikers durchzuführen, da dieser auch die Anmeldung bzw. die Genehmigung beim Netzbetreiber vornehmen bzw. beantragen muss.
• Eine Station bis einschließlich 3,7 kW Ladeleistung benötigt einen überprüfter Haushaltssteckdosenstromkreis.
• Hat die Station eine Ladeleistung über 3,7 kW bis einschließlich 11 kW muss sie beim Netzbetreiber angemeldet werden, da dann üblicherweise ein Drehstromanschluss zum Einsatz kommt.
• Bei einer Ladeeinrichtung über 11 kW muss die Station vom Netzbetreiber genehmigt werden.
Wohnungs- oder Hausmieter benötigen eine Genehmigung des Vermieters, bevor eine Wallbox eingebaut wird.
In Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen muss nach der aktuellem Wohneigentumsgesetz muss eine Ladestation mit einer einfachen Mehrheit in der Eigentümerversammlung die Station genehmigt werden. Wenn einem Besitzer oder Mieter ein eigener Parkplatz zugewiesen ist, dann besteht ein eigener Anspruch auf eine Wallbox, der von der Eigentümergemeinschaft nicht abgelehnt werden darf.
Die Außentemperatur hat einen Einfluss auf die Reichweite von E-Autos. Wenn die kalte Jahreszeit anbricht, vermindert sich die Reichweite. Im Winter ist das Laden eine Herausforderung, besonders beim Schnellladen an der öffentlichen Ladestation. Wenn die Akku-Temperatur unterhalb von 20 °C kommt, dann laufen die elektrochemischen Prozesse in den Zellen langsamer ab, der elektrische Innenwiderstand steigt an. Wer im Winter das E.Auto mit hohen Strömen und großer Geschwindigkeit (Schnellladen) auflädt, verursacht unter Umständen irreparable Schäden.
Ein Lithium-Ionen-Akku ist derzeit der gängigste Speicher für E-Autos. Bei winterlichen Temperaturen sinkt die Reichweite des Elektroautos, weil die chemischen Prozesse innerhalb des Lithium-Ionen Akkus nur noch langsam vonstatten gehen können. Liegt die Außentemperatur bei unter -25° Celsius, können die im Akku vorhandenen Elektrolyten gefrieren, was dem Akku erheblich schaden kann. Auch die Temperatur während des Ladevorgangs sollte beachtet werden, denn wenn Temperaturen von unter 0 °C herrschen, kann das zu einer vorzeitigen Alterung des Akkus führen.
Im Gegensatz zur Kälte bewirkt Hitze, dass sich die Elektrolyten im Akku zersetzen können. Das führt dann zu einer Schicht auf der Anode, der Akku funktioniert also nicht mehr richtig. Außerdem erhöht sich ab Temperaturen von über 35 °C die Ladedauer, weil die Ladeleistung durch die Hitze geringer ausfällt.
Einige Elektroautos verfügen über eine Vorkonditionierungsfunktion. Damit kann die Batterie automatisch oder manuell auf die optimale Temperatur erwärmt werden. Diese Vorkonditionierung verbraucht zwar einen Teil der Batterieleistung, um einen Erwärmungseffekt zu erzielen, aber sie kann die Batterie effizienter machen und die Reichweite maximieren.
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E-Auto - Laden im Winter