Kälte gibt es nicht. Jede Temperatur über dem absoluten Nullpunkt (-273,15 °C = 0 K [Kelvin]) ist Wärme. Umgangssprachlich bezeichnet man die Temperaturen, die unter der Umgebungstemperatur liegen bzw. als kalt oder kühl empfunden werden. So wird ein empfundener Mangel an Wärme, z. B. wenn ein Raum ungenügend beheizt ist, als kalt bezeichnet. Hier kann aber auch trotz ausreichender Temperatur der WAF-Faktor eine Rolle spielen.
"Kälte" kann aber auch erzeugt (Kältemaschine bzw. Wärmepumpe) oder geliefert (Fernkälte in Leitungsnetzen) werden. Dabei geht es um das Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb der Umgebungstemperatur. Dafür wird eine Kältemaschine benötigt, die einem Gegenstand Wärme entziehen kann, auch wenn er schon relativ kalt ist, und diese Wärme an eine wärmere Umgebung abgibt. Oft spricht man z.?B. davon, dass im Winter Kälte durch die Wände in das Haus eindringt. Aber in der Physik ist das umgekehrt, Wärme fließt aus dem warmen Haus nach außen. Deswegen spricht man z.?B. von Wärmebrücken und nicht von Kältebrücken, Wärme strömt immer zur Kälte.