Wer sich überlegt, sich ein E-Auto anzuschaffen, wird häufig mit Klischees und veralteten Informationen konfrontiert. Man sollte sich als E-Autoanfänger das Auto nicht im Winter anschaffen oder man muss sich vorher ausführlich informieren. Neben dem Fahrspaß gibt es Im Winter zwei Besonderheiten. In der kalten Jahreszeit gibt es Einschränkungen bei der Reichweite, die man in Kauf nehmen muss und der Ladevorgang dauert länger. Aber hier ist das komfortable Vorheizen (Klimatisierung) des Autos in der Garage oder an der Wallbox mit der Wärmepumpe ein Merkmal. Es gibt keine frostige Wartezeit, bis die Abwärme zum Heizen reicht und das störende Eiskratzens entfällt. Die Klimatisierung kann bequem mit dem Handy aktiviert werden.
Wenn die Batterie bzw. Akku geschont und die Reduktion der Reichweite möglichst geringhalten werden soll, dann wird empfohlen, eine Wärmepumpe zu nutzen. Diese kann die Außenluft mithilfe von Kältemitteln und Abwärme auf angenehme Temperaturen bringen. Da dafür weniger Energie aus dem Akku benötigt wird, steigt so die effektive Reichweite im Vergleich zu Modellen ohne diese Sonderausstattung. So kann mit der Wärmepumpe einen Reichweitenvorteil von bis zu 20 % bei bis zu -25 °C bringen.
Außerdem sollten die Tipps für E-Auto -Laden im Winter eingehalten werden.
Bezüglich der
Reichweite musste ich aus
eigener Erfahrung nach meinem
60jährigen Verbrennerfahren feststellen, dass die
Reichweitenphobie kein Märchen ist. Aber nach kurzer Zeit hat sich meine
Reichweitenangst erledigt, nachdem ich feststellte, dass mein Renault Zoe Intens R135 Z.E. 50, den ich im
Frühjahr angeschafft hatte, die angegebenen
335 km erreicht hat. Das sind die Entfernungen, die ich ab und zu fahre. Aber auch das Laden an
Ladestationen war auch kein Problem. Inzwischen habe ich
Zuhause eine eigene
Wallbox. Die
Überraschung kam, nachdem sich die
Reichweite bei
< 5 °C Außentemperatur bis zu
33 % verringerte. Aber das habe ich inzwischen durch die
Klimatisierung, dem
richtiges Laden und ein angemessenes
Fahrverhalten verbessert.
Eine Horrorvorstellung
Man steht mit seinem Elektroauto für Stunden oder sogar über Nacht bei Eiseskälte im Stau und die Akkuanzeige geht langsam gegen Null. Muss man dann ohne Strom und Heizung "erfrieren"? Der ADAC hat es unter realistischen Bedingungen ausprobiert.
Für den ADAC Versuch wurden ein Renault ZOE Z.E. 50 und ein VW e-up mit einer angenehmen Innenraumtemperatur von 22 °C und aktiver Sitzheizung abgestellt. Die Fahrzeugbeleuchtung war auf Standlicht geschaltet, damit das Fahrzeug auch im Stau stets sichtbar wäre. Die anschließende Nacht brachte strengen Frost von -9 bis -14 °C .
Das Ergebnis: Nach 12 Stunden waren beim Renault Zoe etwa 70 % und beim VW e-up etwa 80 % des Akkus verbraucht. Der Leistungsbedarf für die elektrischen Verbrauch lag also beim e-up im Schnitt bei rund 2 kW, beim Renault Zoe bei 3 kW.
Wenn ein Stau länger dauern könnte, gibt es schon vorher Möglichkeiten Strom zu sparen:
• Die Innenraumheizung gegebenenfalls etwas niedriger einstellen, die sparsamere Sitzheizung nutzen und eine Jacke anziehen.
• Türen und Fenster nicht länger als notwendig offen halten.
• Die Heizung auf Umluft umschalten: Im Umluftbetrieb wird der Innenraum schneller erwärmt und das System benötigt weniger Energie den Innenraum auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Eine Wärmepumpe (Klimaanlage) nutzt u. a. die durch den Akku abgegebene Wärme, um den Innenraum Ihres E-Autos zu heizen.
• Unnötige Verbraucher (Front-/Heckscheibenheizung, Scheibenwischer und Abblendlicht) ausschalten. Die Standbeleuchtung sollte aus Sicherheitsgründen immer an bleiben.
Unabhängig von der Antriebsart ist es im Winter generell ratsam stets eine warme Decke an Bord zu haben und die Wettervorhersage sowie Verkehrssituation im Auge zu behalten. Bei kritischen Bedingungen empfiehlt es sich, die Batterie frühzeitig nachzuladen, um stets genügend Puffer für unvorhergesehene Situationen zu haben.