Als
Korrosion wird die Reaktion eines Werkstoffes mit seiner Umgebung bezeichnet, die eine messbare Veränderung des Werkstoffes bewirkt und zu einem
Korrosionsschaden führen kann. Als
Korrosionsschaden bezeichnet man im allgemeinen Sinne jede Beeinträchtigung der Funktion eines Bauteils bzw. des Gesamtsystems. Ein
Korrosionsschaden ist also nicht immer an das Undichtwerden einer Anlage gebunden.
Korrosionsvorgänge können nur ablaufen, wenn Sauerstoff im Anlagenwasser vorhanden ist. Die chemischen Reaktionen laufen wie folgt ab:
- Anode: Fe → Fe++ + 2e
- Kathode: O2 + 4 e → 2 H2O + 4 OH-
- Summengleichung: Fe + O2 2 H2O → 2 Fe (OH)2
Dies kann sowohl zur Bildung von rotem voluminösen
Eisen (III)-Hydroxid, als auch zur Bildung von schwarzem kristallinen
Magnetit Fe3O4 führen. Der Sauerstoffgehalt des umlaufenden
Wassers ist also ein wichtiger Faktor. Unter der Annahme, dass alle
Korrosionsvorgänge stöchiometrisch, d. h. nach den chemischen Gleichungen ablaufen, lassen sich die Mengen der
Korrosionsprodukte errechnen. Praktisch sind die Mengen stets kleiner, weil Schutzschichten gebildet werden. Treten also in der Praxis größere Mengen
Korrosionsprodukte auf, so können sie nur durch zusätzlichen Sauerstoff hervorgerufen werden, der nicht über den Rohrwerkstoff eingedrungen ist. Mögliche Ursachen können sein: -falsche Anordnung der Umwälzpumpe (
Unterdruckbildung in Teilbereichen des Systems)
Entsprechende Hinweise ergeben sich u. a. aus der VDI-
Richtlinie 2035. Zum Beispiel ist der Zutritt von Sauerstoff zum
Heizungswasser über Armaturen möglich, die sich an Stellen befinden, an denen ein
Unterdruck gegenüber der Atmosphäre entstehen kann. Die in der VDI-Richtlinie 2035 gemachte Aussage, dass die übrige Beschaffenheit des Heizwassers nur einen geringen Einfluss auf den Ablauf der
Korrosionsreaktion und damit auf die
Korrosionsgeschwindigkeithat, gilt sicherlich nur für exakt geschlossene Systeme, die keinen gelösten Sauerstoff enthalten. Bei Anwesenheit von Sauerstoff haben die
Wasserinhaltsstoffe des
Heizungswassers nach letzten Erkenntnissen einen erheblichen Einfluss auf die
Korrosionsgeschwindigkeit. Besonders ungünstig ist
Wasser mit neutralen Salzen wie Chloriden, Sulfaten und Nitraten. Enthärtetes oder voll entsalztes Anlagenwasser reduziert das
Korrosionsrisiko. Welchen Einfluss die Fließgeschwindigkeit des
Heizungswassers im Fußbodenheizrohr auf die Sauerstoffaufnahme hat, ist bis heute noch ziemlich umstritten. Bei den allgemein üblichen Geschwindigkeiten bis max. 0,6 m/sec. dürfte sich ein Einfluss kaum bestätigen.