Leider sind bis heute keine tiefgreifenden Untersuchungen zum Thema Fußbodenheizung und Gesundheit bekanntgeworden. Inzwischen hat der Fußbodenheizungsmarkt einen solchen Anteil erreicht, dass man davon ausgehen muss, dass gesundheitliche Nachteile nicht existieren. Dieses mag nicht ausschließen, dass es dennoch Personen mit bestimmten Leiden gibt, deren Wohlbefinden von einer vorhandenen Fußbodenheizung negativ beeinträchtigt wird. Derartige Beeinträchtigungen wird es umgekehrt aber auch bei anderen Heizungssystemen mit Deckenstrahlung, Warmluft, Konvektoren und Heizkörpern geben.
Natürlich sind hin und wieder in verschiedenen Fachblättern Artikel zum Thema Fußbodenheizung und Gesundheit erschienen. In einem Fall, es handelte sich um den französischen Arzt Dr. D. Reinharez, wurde 1967 in der Zeitschrift „Concours Medicial“ über negative Auswirkungen berichtet. Dieser Artikel wurde dann noch von verschiedenen anderen Zeitschriften ganz oder teilweise übernommen und in eigener Weise interpretiert.
Beruhigend ist die Tatsache, dass dieser Artikel bereits 1967 erschien und nicht erst vor wenigen Jahren. Wer sich schon länger mit der Fußbodenheizung beschäftigt, weiß, dass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in Neubauten spezifische Wärmeleistungen von 120 –140 W / m2 an der Tagesordnung waren. Die Wärmedämmung der Gebäude war erheblich schlechter als heute und die Erfahrungen der installierenden Handwerker waren ebenso wie die der Planer gegenüber heute noch weit zurück. Nur so kann man sich erklären, dass zu dieser Zeit auch Fußbodenheizungsanlagen gebaut wurden, bei denen die Oberflächentemperaturen des Fußbodens in der Spitze weit über 30 °C lagen. Wen wundert es, nach heutigem Erkenntnisstand, dass dann gesundheitliche Beeinträchtigungen auftreten mussten.
Berichte über gesundheitliche Gefahren wurden dann von Medizinern verfasst, die natürlich nicht wissen konnten, dass man in Aufenthaltsbereichen die Oberflächentemperatur der Fußböden nicht über 29 °C anheben darf. Heute werden in solchen Fällen, wo ein höherer Wärmebedarf abgedeckt werden muss, zusätzliche Wärmequellen in Form von Wandheizung oder Zusatzheizkörper eingesetzt.
Natürlich ist auch heute nicht auszuschließen, dass die eine oder andere Fußbodenheizung mit unzulässig hohen Temperaturen betrieben wird und sich daraus gesundheitliche Beeinträchtigungen ergeben. Wenn negative Berichte bekannt werden, sollte man immer erst prüfen, ob die Fußbodenheizung überhaupt mit Oberflächentemperaturen des Fußbodens zwischen 20 und 29 °C betrieben wird.
Ein weiterer Gesundheitsaspekt ist die günstige Wärmeverteilung der vollflächigen Bodenheizung. Heizkörper üblicher Bauart haben relativ hohe Konvektionsanteile, die dazu führen, dass Staub vom Boden her angesogen, durch den Warmluftstrom des Heizkörpers nach oben transportiert und über den Raum verteilt wird. Gerade Menschen mit allergischen Erkrankungen haben unter diesem Einfluss besonders zu leiden. Hier wird die Fußbodenheizung mit ihrer großflächigen Wärmeabgabe durch den hohen Strahlungsanteil als besonders angenehm empfunden.
In jeder Wohnung gibt es trotz aller Sauberkeitsmaßnahmen eine mehr oder weniger große Anzahl sogenannter Hausstaubmilben, die sich am Fußboden, bevorzugt im Teppich festsetzen und dort vermehren. Auch sie machen den Allergikern erheblich zu schaffen.
Weitere Substanzen allergischer Erkrankungen sind Schimmelpilze, deren Entwicklung durch biologische Ausbaumaterialien wie Zellulose, Tapetenkleister etc. gefördert wird. Hausstaubmilben und Schimmelpilze vermehren sich bei Luftfeuchtigkeiten oberhalb 60 %. Kommt Raumluft mit kühlen Umfassungsflächen in Berührung, so kommt es im Grenzbereich leicht zu einer Anreicherung der relativen Luftfeuchtigkeit, die gleichzeitig Grundlage für die Vermehrung von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben bietet.
Hier entzieht die Fußbodenheizung durch ihre angehobene Fußbodentemperatur der Vermehrung von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben jegliche Grundlage, denn die relative Luftfeuchtigkeit liegt im bodennahen Bereich deutlich unter 60 %.
Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Behaglichkeitsempfinden. Subjektives Empfinden und ein begrenztes Maß an Einbildung führen zu unterschiedlicher Beurteilung. Es mag durchaus Personen mit bestimmten Erkrankungen geben, die eine Fußbodenheizung als unangenehm empfinden. Die deutlich gestiegene Zahl der Fußbodenheizungen heutzutage spricht im Prinzip dagegen.