Bei der
Lagerung des
Schüttgutbrennstoffes "
Hackschnitzel" (biogenes Material) gibt es einige
Risiken. - Verlustrisiko > Substanzverlust durch biologische Prozesse
- Brandrisiko > Selbstentzündung
- Gesundheitsrisiko > Pilzwachstum und Pilzsporenbildung
- Umweltrisiko > Geruchsbelästigung
- Qualitätsrisiko > Wiederbefeuchtung bzw. Umverteilung des Wassergehaltes
Diese Risiken treten hauptsächlich bei
feuchten Holzhackschnitzeln oder
Rinde auf Grund
biologischer Vorgänge auf. Deswegen sollte
nur trockenes Holz zu Hackschnitzel verbarbeitet werden.
Waldhackschnitzel sollten möglichst schnell auf
< 30 % Wassergehalt heruntergetrocknet werden. Kleinere
Hackschnitzel-Heizungsanlagen arbeiten nur mit trockenem Hackgut (10 - 30 %
Wassergehalt). Die
natürliche Trocknung erfolgt durch
Konvektion. Dabei steigt warme
Luft aus dem Hackschnitzelhaufen auf Grund der dieTemperaturdifferenz zwischen der Schüttungs- und der Umgebungstemperatur auf und transportiert die Feuchtigkeit ab. Deswegen muss das
Schüttgut gut belüftet werden. Damit die Trocknung beschleunigt wird, kann die
Abwärme von Kraftwerken (
Biogasanlagen,
BHKW) genutzt oder
Solarsysteme (
Luftkollektoren), die auf dem Gewächshausprinzip basieren, verwendet werden.
Die Lagerung kann in Außenlager und in Lagerräumen (Kellerraum, Anbau, unterirdischer Raum), Lagerschuppen, Heizzentralen und in Silos durchgeführt werden. Einige Pelletlagerbehälter und Pelletentnahmesysteme eignen sich auch für die Lagerung und Entnahme von Holzhackschnitzel.
Empfehlungen für die Hackschnitzellagerung
Trockenes Holz hacken: Eine Vortrocknung des zu hackenden Holzes auf einem geeigneten Lagerplatz kann den
Wassergehalt innerhalb einiger Monate auf 30% senken. Ein idealer Lagerplatz zum Vortrocknen sollte gut durchlüftet werden und besonnt sein, waldnah liegen, trockenen Untergrund aufweisen sowie ganzjährig anfahrbar sein
Hohe Hackschnitzelqualität: Grobes, scharfkantiges Hackgut mit Kantenlängen von etwa 5 cm, das wenig Grünanteile und Feinmaterial enthält, bietet geschüttet genügend Zwischenräume, in denen die Luft gut zirkulieren kann und die Feuchtigkeit abgeführt wird. Es trocknet deutlich schneller als zerbreites, feines Material mit hohen Nadelanteilen
Außenlager sollten auf
trockenen Untergrund angelegt werden und sonnig und gut durchlüftet liegen. Die Haufen sind in Form von Spitzkegeln auszubilden, um die Durchfeuchtung bei Regen möglichst gering zu halten. Bewährt hat sich die Abdeckung mit Vlies, das den Regen abfließen lässt, aber eine
Verdunstung des
Wassers aus dem Lagerhaufen zulässt
Überdachte Innenlager sollten hoch und gut belüftet sein, um eine Kondensation über dem Hackschnitzelhaufen zu verhindern. Gut geeignet sind beispielsweise kostengünstige Lagerhallen in Rundholzbauweise.
Luftdurchlässige Seitenwände und unter Umständen ein Boden aus Rundholzbohlen gewährleisten den Abzug der warmen, feuchten
Luft und stellen die Zufuhr kalter
Außenluft sicher. Bewährt hat sich auch eine Lagerung in Draht- oder Holzgitterkästen. Die Hackschnitzel sollten zur Vergrößerung der Trocknungsfläche auch hier dammförmig aufgeschüttet werden. Bei einer Lagerung im Bunker ist ein
Abluftsystem vorzusehen. Die
Abluft kann direkt in den Brennraum geleitet werden, wodurch schädliche Schimmelsporen verbrannt werden
Kurze Lagerdauer: Die Hackschnitzel sollten nur kurze Zeit gelagert werden (Anhaltswert drei Monate). Durch eine entsprechende räumliche Ordnung ist die Verwendung in der Reihenfolge der Einlagerung zu gewährleisten (Prinzip: first in - first out)
Kontakt mit Schimmelsporen vermeiden: Hackschnitzellager sind möglichst entfernt von Arbeits- und Wohnplätzen unter Beachtung der Hauptwindrichtung anzulegen. Kleider, Nahrungs- oder Genussmittel sollten nicht in Räumen aufbewahrt werden, in denen Hackschnitzel lagern.
Quelle: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft