Bei einem
gleichzeitigen Betrieb von
raumluftabhängiger Feuerstätte (z. B.
Kaminofen im Wohnzimmer) und einer
Abluft- bzw. Lüftungseinrichtung (z. B.
Dunstabzugshaube in der Küche,
Abluft-Wäschetrockner,
Kontrollierte Wohnungslüftung) in einem
geschlossenen Luftverbund kann es zu
gefährlichem Unterdruck kommen. Hier
zieht der
Ventilator der
Ablufteinrichtung
Rauchgase aus der
Feuerstätte direkt in den Raum. Die Folge kann eine
Rauchgasvergiftung bzw.
Kohlenmonoxidvergiftung sein, die leider auch tödlich enden kann. Deshalb müssen die
Wechselwirkungen von Feuerstätten - Lüftung beachtet werden.
Mit speziellen Druckmessgeräten (Druckcomputer) ist es möglich, den Unterdruckgrenzwert von 4 N/m² (Pa) zu kontrollieren und den Druck im zeitlichen Verlauf für die Dauer von 5 Minuten grafisch (Diagramm) darzustellen.
Dazu werden zwei Schlauchkapillaren an das Druckmessgerät angeschlossen. Diese Schlauchkapillare können die Druckdifferenz zwischen Aufstellraum und Außenluft registrieren. Ein Kapillarschlauch wird durch die Fensterdichtung oder durch den Türpfalz bzw. das Schlüsselloch nach außen geführt. Der zweite Schlauch verbleibt im Aufstellraum. Die so ermittelten Druckdifferenzwerte zwischen innen und außen dürfen bei laufender Feuerstätte und maximaler Absaugleistung 4 Pa nicht überschreiten. Man unterscheidet zwischen einem vereinfachten Verfahren und ausfühlichen Verfahren.
Vereinfachte Verfahren: Für die Durchführung zum 4 Pa-Test wird ein Abgasmessgerät oder ein Druckmessgerät mit hochauflösenden Feinstdrucksensoren benötigt. Mit zwei gleich langen, flexiblen Kapillarschläuchen wird der Differenzdruck zwischen Aufstellraum und Außenluft oder Treppenhaus bei gleichzeitigem Betrieb von Feuerstätte und Luftabsaugender Anlage erfasst.
Zunächst müssen alle Fenster und Außentüren geschlossen werden. Anschließend werden die Feuerstätte und die luftabsaugende Anlage (z.B. Dunstabzugsanlage) in Betrieb genommen und auf Vollast gebracht. Wenn in diesem Betriebszustand keine Abgase austreten, kann der 4 Pa-Test durchgeführt werden. Dafür wird ein Kapillarschlauch nach außen durch die Türfalz bzw. Fensterdichtung verlegt, der zweite Schlauch verbleibt im Aufstellraum.
Nach dem Start des 4 Pa-Tests erscheint der Druckverlauf im Display des Messgerätes als Diagramm. Zunächst werden das Fenster/die Tür für 30 Sekunden geöffnet, um die Nulllinie zu registrieren. Danach werden das Fenster/die Tür für 30 Sekunden geschlossen, wobei sich ein Unterdruck einstellt. Dieses Procedere wird mindestens drei Minuten lang abwechselnd durchgeführt.
Wenn der Druckabfall durch das Öffnen und Schließen des Fensters nicht mehr als 4 Pa beträgt, wird der Feuerstätte unter den ungünstigsten Bedingungen genügend Verbrennungsluft zugeführt und die Betriebssicherheit der Feuerstätte gilt als gewährleistet.
Ausfühliche Verfahren: Zur Durchführung des ausführlichen Verfahrens wird ein Dichtheitsprüfgerät mit integriertem Feinstdrucksensor benötigt. Mit zwei gleich langen, flexiblen Kapillarschläuchen wird der Differenzdruck zwischen Aufstellraum und Außenluft oder Treppenhaus erfasst, während das Dichtheitsprüfgerät einen konstanten Volumenstrom (abhängig von der Nennwärmeleistung und der Außentemperatur) in die Abgasanlage fördert.
Zunächst müssen alle Fenster und Außentüren geschlossen werden. Anschließend wird das Verbindungsstück der Feuerstätte entfernt und der Kunststoffschlauch des Messgeräts mit einem geeigneten Abdichtelement an die Abgasanlage angeschlossen. Das andere Ende des Kunststoffschlauchs wird mit dem Dichtheitsprüfgerät verbunden. Nach Eingabe von Nennwärmeleistung und Außentemperatur werden die Kapillarschläuche aufgesteckt. Die Referenzkapillarleitung für die Außenluft wird mit dem negativen Druckanschlussstutzen des Messgerätes verbunden und nach draußen durch eine Fensterdichtung oder eine Türfalz verlegt. Der zweite Kapillarschlauch wird auf den positiven Druckanschluss aufgesteckt und verbleibt ungekürzt im Aufstellraum.
Nach dem Start des 4 Pa-Tests erscheint der Druckverlauf im Display des Messgerätes als Diagramm. Zunächst werden das Fenster/die Tür für 30 Sekunden geöffnet, um die Nulllinie zu registrieren. Danach werden das Fenster/die Tür für 30 Sekunden geschlossen, wobei sich ein Unterdruck einstellt. Dieses Procedere wird mindestens drei Minuten lang abwechselnd durchgeführt.
Wenn der Druckabfall durch das Öffnen und Schließen des Fensters nicht mehr als 4 Pa beträgt, wird der Feuerstätte unter den ungünstigsten Bedingungen genügend Verbrennungsluft zugeführt und die Betriebssicherheit der Feuerstätte gilt als gewährleistet. Quelle: Wöhler GmbH
Die Messung wird von dem Bezirksschornsteinfeger durchgeführt oder in Auftrag gegeben.