Eine Infrarotwärmekabine ist keine Sauna und kann dadurch kein Ersatz für eine Sauna sein. Bei einer Sauna ist neben einer Kabine bzw. Raum das Umfeld (z. B. Abkühleinrichtungen [Dusche, Abkühlbecken]) umfangreicher.
Die Infrarotwärmekabine ist ein Licht- und Wärmebad. Sie werden im privaten (z. B. im Badezimmer, Kellerraum), kommerziellen (z. B. Hotellerie- und Wellness-Gewerbe) und medizinischen (z. B. Reha-Einrichtungen) Bereich eingesetzt.
In der Kabine wird der Körper bei dem Auftreffen der IR-Strahlen der Infrarotstrahler erwärmt und teilweise absorbiert. Durch das Eindringen der Wärme in den Körper entsteht ein angenehmes Wärmegefühl (Tiefenwärme). Die Körperkerntemperatur steigt an und innerhalb weniger Minuten erhöht sich die Blutzirkulation und der Körper beginnt intensiv zu schwitzen. Dabei werden Schadstoffe, Schwermetalle und Toxine vermehrt aus dem Körper abgesondert.
Die Raumluft wird von den Strahlen nicht direkt erwärmt. Erst später erwärmt sich auch die Raumluft (30 – 45 °C) durch die erwärmten Umfassunswände und der Körper, dabei steigt die Luftfeuchte durch das Ausschwitzen (8 - 16 g/Minute/Person) auf ca. 35 – 55 %. Die Kabine muss nicht vorgeheizt werden, was Energie einsparen kann.
Da die Infrarotstrahlen Einwirkungen auf die Haut und Augen haben, können bei einer nicht fachgemäßen oder zu langen Anwendung Folgeschäden nach sich ziehen. Außerdem können sich aufgrund der relativ niedrigen Raum- und Umgebungstemperaturen Gerüche und Bakterien ausbilden. Deswegen ist besonders bei billigem Holz (z. B. Fichte) eine regelmäßige Reinigung des Holzes äußerst wichtig.
Die Wärmekabine sollte möglichst genau auf den eigenen Bedarf zugeschnitten sein. Sie werden als Singlekabine für 1 Person über die Paarkabine für 2 Personen bis hin zur Familienkabine für 4 bis 6 Personen angeboten .Zwei Holzarten (Hemlock- oder Zedernholz) haben sich für den Bau von Wärmekabinen bewährt. Das Hemlockholz ist ein harzfreies Holz, das nahezu geruchslos ist und gute Dämmeigenschaften hat. Das Zedernholz (Kanadischen Rotzeder) ist durch seine ätherischen Öle unempfindlich gegen Bakterien, Schimmel und andere Schädlinge und. versprüht ein angenehmes Aroma und wirkt heilend auf die Atemwege. Beide Holzarten sind äußerst widerstandsfähig, langlebig, sehr resistent gegenüber Feuchtigkeit, Verzug und Schwund.
Bei den Infrarotstrahlern unterscheidet man zwischen Keramik-, Flächen- und Vollspektrumstrahler. Die Keramikstrahler geben ihre Wärme punktförmig ab. Dadurch können einzelne Körperregionen intensiv bestrahlt werden und eignen sich deshalb besonders für Wellness- und Therapiezwecke. Die Flächenstrahler geben eine milde Wärme ab und erwärmen hauptsächlich die Raumluft sowie die oberste Hautschicht. Die Vollspektrumstrahler werden in Tiefenwärmekabinen eingesetzt. Sie strahlen im gesamten Infrarot-Spektrum und besitzen eine große Strahlungswärme. Die Infrarotstrahlung dringt besonders tief in den Körper ein und ist die einzige mit Tiefenwärmeeffekt. Deshalb eignen sie sich besonders für therapeutische Zwecke.
Ein Gesichtspunkt bei dem Kauf einer Wärmekabine ist der einfache Aufbau. Das kann dadurch erreicht werden, wenn die Kabine aus vormontierten Grundelementen besteht und mit Klickverschlüssen miteinander verbunden werden. Für die Elektroinstallation kein Handwerker notwendig, wenn Infrarotkabine nur mit dem Anschlusskabel an eine 230-Volt Steckdose möglich ist.
Vor den Badeanwendungen sollte immer der Arzt befragt werden!