Mischlüftung (Verdünnungslüftung) ist die am häufigsten eingesetzte Art der Luftströmung im Raum. Die Zuluft tritt über hochinduktive Durchlässe in den Raum ein und erreicht den Auslass über gekrümmte Strömungspfade (Coanda-Effekt). Die Kontrolle der Konzentration erfolgt über das Verdünnungsprinzip.
Die Mischlüftung ist verhältnismäßig unempfindlich gegenüber äußere Einflüsse und kann im
Heizbetrieb und
Kühlbetrieb eingesetzt werden.
Bei der Mischlüftung wird die warme oder kalte Zuluft mit einer relativ hohen Geschwindigkeit dem Raum zugeführt. Die Zuluftdurchlässe (Wand- und Deckenauslass, Drallauslass, Schlitzauslass, Tellerventil, Luftdüse) müssen in der Wand oder Decke so angeordnet werden, dass die Luft außerhalb des Aufenthaltsbereichs einströmt. Durch die hohe Einblasgeschwindigkeit reißt eine große Menge an Raumluft mit, wodurch eine gute Vermischung mit der Raumluft gewährleistet ist. Außerdem reduziert sich die Strahlgeschwindigkeit bei dem Eintritt in den Aufenthaltsbereich, wodurch der Grenzwert (z. B. nach DIN 1946) eingehalten wird.
Die Zuluft im Heizbetrieb ist leichter als die Raumluft, wodurch viel Energie erforderlich ist, um die Luft in die Aufenthaltszone zu bringen. Mit zunehmender Raumhöhe und Warmluftmenge muss die Einblasgeschwindigkeit erhöht werden. Bei großer Raumhöhe ist in der Regel eine direkt nach unten ge- richtete Luftführung erforderlich.
Die Zuluft im Kühlbetrieb ist schwerer als die Raumluft, wodurch sich beim Einblasen von der Decke im Kühlbetrieb bei hohen thermischen Belastungen zu hohe Geschwindigkeitswerte im Aufenthaltsbereich ergeben. Die waagerechten Strahlen von den Zuluftdurchlässen und die senkrechten Konvektionsströme von den inneren Wärmequellen (Personen, Beleuchtung, Maschinen) bewirken im Aufenthaltsbereich eine Strömung der Luft. Die Geschwindigkeit hängt von der Ein- blasgeschwindigkeit am Durchlass und der Wärmebelastung pro Flächeneinheit (W/m2) von der Verteilung der zugeführten Luft auf die einzelnen Durchlässe und deren Strahlbild ab.
Wenn Heiz- und Kühlluft aus dem gleichen Deckendurchlass kommen, dann können die Anforderungen an Temperaturgefälle, Ventilationsleistung und Geschwindigkeit in der Aufenthaltszone nicht gleichzeitig erfüllt werden. Hier können motorisierte Durchlässe eingesetzt werden, die die Luftführung ändern können oder die Durchlässe werden für die Kühllast ausgelegt und durch senkrecht gerichtete Hilfsdüsen für Zuluft mit hohem Warmluftanteil ergänzt.
Vorteile
• für Heiz- und Kühlbetrieb einsetzbar
• große Temperaturunterschiede zwischen Zuluft und Raumluft durch hohe Induktion emöglich
• kleiner Temperaturgradient (annähernd gleiche Temperaturen im ganzen Raum)
• stabiles Strahlbild
• flexible Anordnung der Durchlässe
• keine Einschränkung der Raumfläche
Nachteile
• Gefahr eines Kurzschlusses (Beeinträchtigung der Ventilationseffektivität [besonders im Heizfall])
• hoher Energiebedarf / hohe Leistungsaufnahme im Kühlbetrieb • Gefahr von Zugluftbildung bei hoher Kühllast