Unter Lieferkette (Supply Chain) bzw. Wertschöpfungskette wird der gesamte Prozess von der Bestellung des Kunden bis zur Lieferung und Bezahlung des Produkts oder der Dienstleistung verstanden. Das umfasst die Planung, Durchführung und Kontrolle aller Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Material- und Informationsfluss vom Einkauf der Rohstoffe bis zur endgültigen Lieferung des Produkts und Werkleistung an den Kunden.
Die Liefer- bzw. Wertschöpfungskette besteht aus drei Hauptstufen:
- Die Beschaffung bezieht sich darauf, wo und wann Rohstoffe für die Herstellung von Produkten gewonnen und geliefert werden.
- Die Produktion umfasst die Verarbeitung der Rohstoffe zu Fertigprodukten.
- In der Stufe des Vertriebs geht es um Aktivitäten, die dafür sorgen, dass das Produkt seinen endgültigen Bestimmungsort erreicht. Dies wird durch ein Netzwerk von Distributoren, Lagern, physischen Geschäften oder Online-Plattformen (wenn es sich um ein e-commerce-Unternehmen handelt) gewährleistet.
Nicht nur die Handwerksbetriebe, sondern auch die Bauherren, werden immer mehr von Störungen in Lieferketten genervt. Eine aktuellen Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks ergab, dass Ende August 2022 fast drei Viertel der Betriebe, dass Rohstoffe, Materialien oder Vorprodukte in den vergangenen vier Wochen nur eingeschränkt oder gar nicht verfügbar waren. Bei einer Firmenbefragung im Mai 2022 waren es 61 %. Am häufigsten fehlten derzeit Metalle, Kunststoffe und Elektronikkomponenten. Holz und Dämmstoffe dagegen waren wieder besser verfügbar.
Massive Marktverwerfungen bei Rohstoffen und Vorprodukten führen dazu, dass viele Handwerksbetriebe Angebote nicht mehr verlässlich kalkulieren und Aufträge nicht mehr wirtschaftlich erfüllen können. Neben den Bau-, Ausbau- und anlagentechnischen Gewerken sind z. B. die Metallhandwerke stark betroffen.