Smart Living (Intelligentes Wohnen) umfasst heute noch völlig getrennte Gewerke, die künftig in domänenübergreifenden bzw. bereichsübergreifenden Anwendungen zusammenspielen. Diese Anwendungen erfordern intelligente, situationsadaptive Gebäude, die sich nahtlos in übergreifende Strukturen einfügen. Smart Living gibt den Menschen die Möglichkeit, von neuen Lebensweisen zu profitieren. Dabei handelt es sich um originelle und innovative Lösungen, die das Leben effizienter, kontrollierbarer, wirtschaftlicher, produktiver, integrierter und nachhaltiger machen sollen.
Die Bauteile für das Smart-Living werden hauptsächlich für die Anwendungsfelder Heizung/Klima/Energie, Licht/Komfort/Entertainment, Sicherheit und Haushalt entwickelt. Neben Steuerungssystemen innerhalb der Wohnung können Heizung, Licht und Geräte zunehmend auch über mobile Endgeräte und so von außerhalb der Wohnung gesteuert werden. Dadurch steigt die Benutzerfreundlichkeit der Systeme und der Konfigurationsaufwand sinkt. Einen sehr einfachen Zugang bieten dabei KI-basierte Sprachassistenten und die dahinterstehenden zahlreichen Vernetzungsplattformen von Geräteherstellern und Cloud-Anbietern.
Damit das Smart-Living funktioniert, ist eine passende Infrastruktur für die Vernetzung erforderlich. Kabelgebundene Systeme sind aufwendig zu installieren und daher eher für Neubauten geeignet. Alternative Ansätze auf Funkbasis oder per Powerline (bei der die Stromleitungen für die Datenverbindung genutzt werden) gestatten ein aufwandarmes Nachrüsten von bereits bestehenden Gebäuden, da gibt es aber noch Schwächen bei Reichweite, Bandbreite und IT-Sicherheit.
Das Smart Living wird heute vor allem eingesetzt, um den Wohnkomfort und die Sicherheit zu steigern. Aber zunehmend sind Licht und Heizung die wichtigsten Einsatzgebiete, mit der Erwartung, Energie einzusparen. Das intelligente Zuhause ist in der Lage, die Wohn- und Lebenssituationen zu erkennen und die Umgebung an die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner anzupassen. Dazu gehören ein automatisches Lüften bei zu geringem Sauerstoffgehalt, Herunterfahren von Jalousien oder Rolläden bei starker Sonneneinstrahlung, Anpassen der Beleuchtung entsprechend der Lichtverhältnisse sowie der Heizleistung zur Regulierung der Raumtemperatur (was bei Fußbodenheizungen besonders schwierig ist).
Für die Hersteller von Haustechnikgeräten, für Handwerk, Handel und die Wohnungswirtschaft bietet das steigende Interesse an Smart Living interessante Marktperspektiven. Aber auch viele andere Dienstleister, etwa aus der Energieversorgung oder der Gesundheitswirtschaft, können es nutzen, um ihre Leistungen individuell auf den Bedarf ihrer Kundinnen und Kunden zuzuschneiden. quelle: BMWK