Offene Heizungsanlagen sind sogenannte
eigensichere Anlagen und im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten. Bei dem Boom der
Holzkessel bzw.
Kaminöfen sind diese Anlagen evtl. wieder eine
Alternative, wenn eine
thermische Ablaufsicherung (TAS) nicht möglich ist. Die damals überwiegenden Nachteile gegenüber geschlossenen Anlagen mit
tiefliegendem Membrandruckausdehnungsgefäß sind z. B.
- Korrossion im Bereich des hochliegenden Gefäßes
- fehlender Zulaufdruck an den oft viel zu staken Pumpen bei hohen Systemtemperaturen
- unnötig viel Rohrleitungen
- Einfriergefahr des Gefäßes
- der angeblich hohe Eintrag von Luft in die Anlage
Bei den Umstellungen dieser Anlagen zu geschlossenen Anlagen wurden viele Fehler gemacht und die
Vorteile der offenen Anlagen waren
nicht mehr vorhanden, z. B.
- automatische Ausgasung der Luft an der wärmsten Stelle der Anlage in das Gefäß
- der Nullpunkt der Anlage liegt immer am Sicherheitsrücklaufanschluss bzw. -vorlauf
- zentrale Entlüftung der Anlage über Entlüftungsleitungen an den Strangenden
- Nutzung der Sicherheitsleitungen als Sommerstrang
Heutzutage werden wieder zunehmend
Festbrennstoffkessel (Holz- und Pelletkessel, Kamineinsätze mit
Wassertasche) eingebaut, die oftmals keinen
Wärmetauscher für eine thermische Ablaufsicherung haben. Hier kann wieder die
eigensichere Anlage eingesetzt werden, wenn die Befeuerung dieser Wärmeerzeuger nicht schnell regelbar sind.
Auch in Häusern mit
Eigenwasserversorgung,
ohne Stromanschluß oder in Gebieten mit
häufigem Stromausfall ist diese Anlagenart die einzige Absicherungsart. Hier bietet sich auch eine
Schwerkraftheizung an.
Aber ein Punkt sollte immer beachtet werden, der
Pumpenzulaufdruck muss gewährleistet sein, damit es nicht zu
Kavitationsschäden (hohe
Systemtemperatur) an den
Umwälzpumpen kommt, deswegen ist eine offene Anlage mit
geringer statischer Höhe oder im Dachgeschoss eher
problematisch.
Leider fehlen heute die
einfachen fachlichen Grundlagen, was dazu führt, dass diese Anlagen in bestimmten Fällen
nicht mehr eingesetzt wird.