Zur Erlangung einer Register-Nummer für
DIN-gerechte
Fußbodenheizung muss zunächst bei einer anerkannten
DIN-Prüfstelle ein Prüfantrag gestellt werden. Die Prüfstelle ermittelt nach
DIN EN 1264 die systembezogenen Kennlinien und prüft ebenfalls die technischen Unterlagen der Systemanbieter, ob diese normgerecht sind. Sie stellt dem Systemanbieter entsprechende Kurven gemäß Abb. 23.23 zur Verfügung, aus denen die Abhängigkeit der
Wärmestromdichte q von der Heizmittelübertemperatur Δθ
H für den jeweiligen Systemaufbau und unterschiedliche
Bodenbelagswiderstände R
λ,B dargestellt ist. Für jeden Verlegeabstand der Heizrohre (Teilung T) gibt es verschiedene Kennlinien, die auch die Grenzkurven für 9 K und 15 K (Randzonen) enthalten. Liegt die jeweilige spezifische Heizlast eines Raumes oberhalb der Grenzkurve, so muss der überschießende
Wärmebedarf anderweitig abgedeckt werden. Für die Planung einer
Fußbodenheizung sind die Kurven zwar geeignet, für die Berechnung größerer Objekte mit vielen Kreisen jedoch ungeeignet. Sehr einfach lässt sich die Abhängigkeit des
Bodenbelages und die Heizmittelübertemperatur ablesen. Man kann sofort erkennen, wie sich bei verändertem
Bodenbelag, z. B. Auflegen eines Teppiches, die
Wärmestromdichte erheblich reduziert bzw. welche
Temperaturerhöhung erforderlich ist, um die Reduzierung wieder auszugleichen. Eine weitaus bessere Übersicht ergibt sich für den Anwender, wenn die Ergebnisse der Kennlinien in Form von Zahlentabellen zusammengestellt werden. Tabellen 23.10 zeigt eine solche Zusammenstellung für verschiedene mittlere Heizmitteltemperaturen und
Bodenbeläge. Untersucht man z. B. bei 45°C mittlerer Heizmitteltemperatur, wie sich die
Wärmestromdichte q mit kleiner werdender Rohrteilung erhöht, so wird man feststellen, dass der prozentuale Leistungszuwachs mit kleiner werdendem Abstand immer geringer wird. Vergleicht man hingegen bei einer konstanten Rohrteilung von T = 150 mm die prozentuale Veränderung der
Wärmeleistung in Abhängigkeit von Änderungen der Heizwassertemperatur, so stellt man fest, dass bereits mit geringer
Temperaturänderung erhebliche Leistungsveränderungen möglich sind.