Zur Herstellung von Stahlfaserestrich werden dem gewöhnlichen Zementestrich Stahlfasern beigemischt. Bekannt sind zwei Varianten:
Im ersten Fall handelt es sich um Drahtstäbchen von 4 - 6 cm Länge, die leicht zickzackförmig gebogen sind, um sich so besser im Estrich zu verkrallen. Sie bewirken eine dreidimensionale Bewehrung und geben dem Estrich auf diese Weise eine höhere Belastbarkeit. Die Drahtstäbchen werden gemeinsam mit Kiessand und Zement in den Mischer gefüllt und gemischt. Die Pumpfähigkeit des Estrichs wird dadurch nicht behindert. Die Kunststoffrohrleitungen der Fußbodenheizung werden durch die Drahtstäbchen nicht beschädigt.
In einer weiteren Variante werden dem Estrich Stahlfasern beigemischt, die im Fräsverfahren aus massiven Eisenblöcken hergestellt werden. Sie werden je nach Verwendungszweck in Längen von 15 - 30 mm hergestellt. Aufgrund des Herstellungsverfahrens weisen sie sehr scharfe Kanten und eine Oberflächenstruktur auf, die sich hervorragend mit dem Estrich verkrallt. Auch diese Fasern bewehren den Estrich dreidimensional und führen zu hohen Festigkeiten.
Der Anteil und die Länge der Stahlfasern richten sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck. Die verstärkende Wirkung wird seit Jahren bei der Herstellung und Sanierung hochfester Betonflächen, z. B. auf Flughäfen oder beim U-Bahn-/Tunnelbau ausgenutzt.
Bei Fußbodenheizungen wird die Wärmeleitfähigkeit des Estrichs verbessert. Beim Einsatz von Heizrohren aus Kunststoffen besteht allerdings die Gefahr, dass die scharfen Kanten der Stahlfasern bei der Einbringung des Estrichs die Rohroberfläche beschädigen. Deshalb sind besonders solche Fußbodenheizungssysteme günstig, bei denen die Rohrleitungen unterhalb des Estrichs liegen. Bei Kupferrohren besteht keine Verletzungsgefahr.