Um die Brennwertnutzung einer Anlage festzustellen, wird eine ermittelte Kondensatmenge in Beziehung zum entsprechenden Energieverbrauch (Ölzähler, Gaszähler) eines Messzeitraumes gesetzt. In Verbindung mit den Vor- und Rücklauftemperaturen ist dann eine Ursachenanalyse einer nicht optimalen Brennwertnutzung möglich.
Dazu muss ein geeignetes Messgerät eingesetzt werden. Immer wieder gibt es Streitigkeiten zwischen den theoretischen Herstellerangaben und den in der Praxis an den konkreten Anlage festgestellten Werten.
Um den Brennwert-Effekt praxisnah zu messen, benötigt man im ersten Schritt zwei Werte:
- die Menge des angefallenen Kondensats
- die Menge des im gleichen Zeitraum verbrauchten Brennstoffes
Das kann bei Brennstoffen genau festgestellt werden. Bei einer Gasversorgung zeigt der Gaszähler den Verbrauch an, bei ölbetriebenen Brennwertgeräten gibt es entweder einen Ölmengenzähler oder der jeweilige Tankinhalt wird über die Füllhöhe des Tanks ermittelt.
Einfacher und genauer ist das Messen der Kondensatmenge.
Bislang war es schwierig. Da das Kondensat üblicherweise nur tröpfend anfällt und alle normalen Wasserzähler mit so kleinen Mengen "unterfordert" sind, wurden aufwendige und teure Spezialmessgeräte benutzt. Diese Lücke schließt jetzt das BrennCon-Gerät. Mit einem zum Patent angemeldeten pfiffigen Mechanismus wird sehr genau die Kondensatmenge gemessen.
Es gibt zwei Gerätevarianten, die erste bis zu einer Menge von 5 Litern pro Stunde (entspricht ungefähr 50 kW), eine zweite für eine Menge bis 60 Litern pro Stunde. Diese wird erforderlich, wenn eine Kondensathebepumpe vor dem Messgerät installiert werden mußte, da dann die Pumpenfördermenge entscheidend wird.
In der Praxis ergibt sich im Jahresmittel eine Kondensatmenge von ca. 0,5 bis 0,8 l Kondensat je Liter Heizöl.
Die Geräte sind nicht mehr lieferbar.
Der Brennwert-Check ist ein Teil eines Heizungschecks. Mit dem Check kann festgestellt werden, ob und in welchem Maße eine Heizung vor Ort tatsächlich im Brennwertbetrieb arbeitet. Bei der Brennwertnutzung wird der im Abgas enthaltene Wasserdampf zusätzlich auskondensiert, um ihm nutzbare Energie zu entziehen. Der Brennwert-Check muss während der Heizperiode (Oktober bis April) vorgenommen werden. Dabei sollte an den Messtagen die Nutzung der Heizung im normalen Betrieb erfolgen. Der Warmwasseranteil sollte entsprechend abgeschätzt und berücksichtigt werden. Besser wäre es, während der Messzeit die Warmwasserbereitung nicht einzuschalten, um einen realen Wert für den Heizbetrieb zu erhalten.
Das Messgerät misst über einen Zeitraum von mehreren Tagen incl. ein Wochenende die im Betrieb angefallene Kondensatmenge. Ein Kondensatmengenzähler wird zwischen dem Kondensatablaufschlauch der Heizung und dem Abfluss eingesetzt und über ein USB-Kabel mit dem Messgerät verbunden.
Die ermittelte Kondensatmenge wird in Beziehung zum entsprechenden Energieverbrauch des Messzeitraums gesetzt. Das Messgerät zeigt als Ergebnis den spezi?schen Kondensatanfall in g/kWh an. Auf der Grundlage des spezi?schen Kondensatanfalls ist es möglich zu beurteilen, ob die Brennwertheizung eine schlechte, mittelmäßige oder gute Brennwertnutzung aufweist. Ein Protokollausdruck zeigt den aufgeführte Bestwert, der für eine Heizungsanlage des überprüften Typs möglich ist. Die Wöhler PC-Software (DC-Serie) erleichtert die Ergebnisanalyse des Brennwert-Checks. Hier wird der Ergebniswert in eine Vergleichsskala eingetragen, die die Qualität der Brennwertnutzung deutlich macht.
Außerdem erfasst das Gerät über Temperatursensoren die Vorlauf- und Rücklauftemperatur, deren Verlauf wird nach der Messung im Display grafisch angezeigt. Dadurch ist eine Ursachenanalyse einer nicht optimalen Brennwertnutzung möglich.
Der Brennwert-Check wird in 3 Schritten durchgeführt:
1. Über einen Zeitraum von mehreren Tagen wird die im Betrieb angefallene Kondensatmenge (mittels Kondensatmengenzähler) von einem Messgerät gemessen. Sinnvoll ist dabei auch die Wochenenden mit einzubeziehen.
2. Die ermittelte Kondensatmenge wird zur Auswertung der Messung in Beziehung zum entsprechenden Energieverbrauch des Analysezeitraums gesetzt. Das Ergebnis zeigt den spezifschen Kondensatanfall in g/kWh an. Die Langzeitmessung garantiert dabei die Verlässlichkeit des Resultats. Zusätzlich werden über Temperatursensoren die Vorlauf- und Rücklauftemperatur erfasst. Deren Verlauf wird ebenfalls grafisch (Kurven) dargestellt, was zur Ursachenanalyse einer nicht optimalen Brennwertnutzung von Nutzen ist.
3. An Hand des spezifschen Kondensatanfalls ist es mir nun möglich zu beurteilen, ob die Brennwertheizung eine schlechte, mittelmäßige oder gute Brennwertnutzung aufweist. Werkzeuge zur Beurteilung und Darstellung des Ergebnisses sind u.a. der auf dem Protokollausdruck aufgeführte Bestwert, der für eine Heizungsanlage des überprüften Typs möglich ist. Zudem wird der Ergebniswert in eine Vergleichsskala eingetragen, welche die Qualität der Brennwertnutzung deutlich macht. Die Auswertung gibt zudem Hinweise auf ggf. vorhandenes Verbesserungspotential.
quelle: me. Thomas Kuntke (Schornsteinfegerbetrieb Kuntke)