Wenn an wasser- oder gasführenden Rohrleitungen eine
Abzweigung, ohne die Anlage außer Betrieb zu nehmen, durchgeführt werden soll, dann kann das "
Hot Tapping" (Anbohren von Rohrleitungen unter Druck) verwendet werden.
Vor dem eigentlichen Hottapping muss ein
Rohrleitungsstutzen mit Flansch auf die anzubohrende Rohrleitung angeschweißt werden. An diesen Stutzen wird ein
Schieber oder
Kugelhahn montiert. Auf diesen Schieber bzw.
Kugelhahn wird dann das
mobile Anbohrgerät montiert.
Wenn das anzubohrende Rohr
brennbare Stoffe enthalten, wird der Bohrraum vor dem eigentlichen Hot Tapping mit
Stickstoff geflutet.
Das Bohrgerät wird durch
Arbeitsluft (ca.6 bar-3000 l/min) angetrieben. Der
Bohrkopf (Kronenbohrer mit Zentrierbohrer) wird durch den offenen Schieber zur Rohrwandung geführt und schneidet aus der Rohrwandung die entsprechende
Nennweite aus. Dabei wird die ausgeschnittene Rohrwandung durch den Zentrierbohrer aufgefangen. Nach der erfolgreichen Anbohrung der Rohrleitung wird der Kronenbohrer mit dem ausgeschnittenen Bohrkern zurückgefahren, der Schieber geschlossen und das Bohrgerät demontiert.
Vorraussetzungen eines Hottappings
(firmenabhängig)
- Hottapping für einen Abgang von DN 10 bis DN 300
- Maximaler Betriebsdruck 40 bar und maximale Betriebstemperatur 300 °C
- Die Einbaulaenge, Stutzen und Schieber, darf maximal 900 mm betragen
- Die notwendigen Schweißarbeit muss bauseits ausgeführt werden
- Genug Freiraum für die Montage und die Verfahrwege des Anbohrgeraetes
- Die Erlaubnis zum Betrieb des druckluftbetriebenen Antriebsaggregate
- Arbeitsluft 6 bar und mind. 3000 l/min
Anwendunggebiete des Anbohrverfahrens "Hottapping"
- Einbindungen von Anlagenteilen
- Erstellung eines Bypasses oder Abganges
Vorteile des Anbohrverfahrens "Hottapping"
Bei der gesamten Anbohrung der Rohrleitung muss die Produktion bzw. der Betriebszustand der Anlage in keinster Weise verändert werden, da die Anbohrung unter Druck stattfinden kann.
Anbohrschellen können auch bei
Stahlrohren
ohne Schweiß- oder
Lötarbeiten angebracht werden.
Diese Bauteile sind besonders für Verbindungen verschiedensten Rohrleitungsgrößen und -materialien sowie für unterschiedliche Anschlusspositionen zwischen Versorgungs- und Anschlussleitungen geeignet.
Hier steht das Thema "
Trinkwasser" in Sachen Dichtung,
Korrosionsschutz und Hygiene im Vordergrund. Dabei muss darauf geachtet werden, dass diese Teile den entsprechenden
DIN-Normen und nach
DVGW zertifiziert sind. Außerdem ist es wichtig, dass bei diesen Systemen alle Zubehörteile aus einer Hand kommen.
Die
Gebo-Anbohrschellen für kleinere
Nennweiten sind nur für
Wassersysteme geeignet.
Die
Anbohrschellen für
Stahlrohre in
Heizungs- und
Kühlanlagen sind für die
Nennweiten von
DN 10 bis
DN 100 mit verschiedenen Abgängen, einen
Nenndruck von
PN 16 und einer
Temperatur bis
90 °C einsetzbar.
Die
Anbohrschellen für
Kupferrohre
(und
Edelstahlrohre mit gleichem Außendurchmesser) In
Heizungs-,
Kühl-
und
Trinkwasseranlagen sind für die
Nennweiten von
DN 12 bis
DN 50,
einen
Nenndruck von
PN 10 und einer
Temperatur bis
90 °C einsetzbar.
Immer weniger Heizungsbauer können Autogenschweißen oder es ist zu aufwendig, einfache Anschlüsse für Thermometeter, Manometer, Temperaturfühler, Entleerungs- bzw. Spüleinrichtungen oder Leitungsanschlüsse an dickwandigen Stahlrohren (DN 40 bis DN 150) herzustellen. Hier bietet sich die Presstechnik an.
Mit einer geeigneten Pressmaschine und einer handelsüblichen Bohrmaschine können Einpressanschlüsse hergestellt werden.
Arbeitsschritte
1 Eine spezielle Bohrvorrichtung zur Führung der Bohrwelle wird am Stahlrohr befestigt.
2 Bohrung mit der Bohrmachine durchführen und die Bohrvorichtung wieder abnehmen. An der Bohrvorrichtung kann ein Industriestaubsauger befestigt werden, sodass bei der Bohrung anfallende Späne direkt abgesaugt werden können.
3 Einpressanschluss mithilfe des Pressmaschineneinsatzes in das Rohr einpressen.
4 Fertig ist der Stahlrohr-Anschluss für die nachträgliche Installation von Thermometern, Temperaturfühlern, Manometern, Entleerungs- bzw. Spüleinrichtungen oder Leitungsanschlüssen.
Serienmäßig hat der Einpressanschluss ein Rp 3/4-Innengewinde und ein Reduzierstück auf ein Rp 1/2-Innengewinde ist lieferbar.
Der Megapress-Einpressanschluss ist nicht für Gas-Installationen geeignet.