Um
Metalle vor
Korrosion zu
schützen gibt es
verschiedene Maßnahmen (s. Tabelle). Die Maßnahmen beginnen bei der
Fertigung der Werkstoffe über die
Lagerung des Materials und der
Planung der Anlage und enden mit bzw. nach dem richtigen
Einbau. In den meisten Fällen reicht eine einzelne Maßnahme nicht aus, um einen vollständigen Schutz zu bieten. Die
DIN EN ISO 8044 unterscheidet
37 Korrosionsarten und die
DIN EN ISO 12944-2 legt die
Umgebungsfaktoren fest, die
Korrosion beeinflussen können.
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| oberflächentechnische
Maßnahmen | werkstofftechnische
Maßnahmen | elektrochemische
Maßnahmen |
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| | Legierungselemente
(Cr, Ni, Mo, Cd) | Leitfähigkeit der Elektrolyten herabsetzen (Inhibitoren) |
kathodischer Schutz ohne Außenstrom | Druckentspannung | Stabilisatoren bei Austeniten
(Ti, Nb, Ta) | |
Werkstoffpaarungen mit geringer Potentialdifferenz | Glätten der Oberflächen | Wärmebehandlungen, wie Spannungsarmglühen, Lösungsglühen, Diffusionsglühen, Abschrecken von Austenit | Sauerstoffkonzentration des Elektrolyts (Belüftung) |
Vermeidung von Verunreinigungen und Spalten | Entfernen von Anlauffarben | |
In der Praxis wird man in
Heizungs-, Solar- und
Kühlsystemen immer nur
Mischinstallationen vorfinden. Der Einsatz von
korrosionsbeständigen Werkstoffen in allen Bereichen einer Anlage ist meistens nicht möglich, wobei auch häufig der
Materialpreis und das
fehlende Fachwissen eine Rolle spielt. Eine fachgerechte
Spülung, Reinigung und der Einsatz von
VE-Wasser mit
korrosionshemmenden Heizwasserzusätzen ((Inhibitoren,
Frostschutzmittel)) ist eine Grundlage, den meisten Korrosionsarten keine Chance zu geben.
In einem
geschlossenen System ohne Luftaufnahme rosten
Heizungsrohre aus
Stahl an den Innenwandungen nicht. Außerdem
sinkt die
Löslichkeit von
Sauerstoff mit steigender
Erwärmung des
Wassers und ist bei
111,6 °C am geringsten.
Aber bei einer
weiteren Erwärmung steigt das
Lösungsvermögen für Sauerstoff
wieder erheblich an.
Aber es gibt
keine luftdichte Anlagen, auch wenn die Industrie es uns immer wieder einreden will. Alle
O-Ringe (in alten Anlagen >
Stopfbuchsen) lassen
Luft in die Anlage diffundieren bzw. einsaugen, weil "Viel" immer zu "Wenig" geht. Besonders dann, wenn das
Wasser nicht behandelt wurde, weil die O-Ringe hart werden und bei ungünstigen Druckverhältnissen
Luft durchlassen. Dass Stopfbuchsen von Zeit zu Zeit neu gestopft werden müssen, ist heutzutage auch nicht mehr jedem bekannt. Dazu kommt, dass
Kunststoffrohre und
Verbundrohre nicht wirklich "luftdicht" sind. Hier
diffundieren auch
Bestandteile der
Luft durch die Wandungen. So sind nicht nur in
Wärmeerzeugungsanlagen (
Warmwasserheizung,
Biogasanlagen,
Wärme-Kraft-Kopplung) sondern auch in Kühlsystemen
Korrosionsschutzmaßnahmen notwendig.