Diese Armatur hat eine
durchbohrte Kugel als
Absperrkörper. Sie zum
Absperren von Rohrleitungen eingesetzt und schließen vollständig durch eine 90°-Drehung. Es gibt auch Ausführungen, die als Regelarmatur eingesetzt werden können.
Kugelhähne gibt es mit
vollem Durchgang und
reduziertem Durchgang. Beim vollen Durchgang hat die Bohrung in der Kugel denselben Innendurchmesser wie die Rohrleitung. Dadurch ergeben sich
geringe Strömungswiderstände (hohe Kv-Werte). Diese Armaturen mit vollem Durchgang sind besonders als
Spülstutzen einsetzbar. Außerdem sind sie für das
Molchverfahren geeignet.
Die
MIT-Kugelhähne sind in der Regel mit
schwimmender Kugel konstruiert. Das bedeutet, dass die Verbindung zwischen Kugel und Spindel „lose“ ausgeführt ist, so dass sich die Kugel im geschlossenen Zustand durch den Mediumdruck ohne Druck auf die Spindel in die Dichtung pressen kann.
Für jede Baureihe ist bei der Auslegung das jeweilige
Druck-Temperatur-Diagramm (DTD) zur Ermittlung der maximal
zulässigen Temperatur unter
Berücksichtigung des
Betriebsdrucks zu beachten. Es ist insbesondere abhängig vom Werkstoff der Dichtung und gilt immer für den handbetätigten Kugelhahn. Es wird bei Antriebsauslegung ggf. auf den angegebenen Betriebsdruck begrenzt, so lange dieser niedriger als der zulässige Druckbereich des Kugelhahns ist.
Im Beispiel (Abbildung links) zeigt die rote Linie die DTD-Grenze für einen angetriebenen 1 1/2“-Kugelhahn mit Betriebsdruck 16 bar an.
Durch die Konstruktion des Kugelhahns wird nach dem Schalten im
Gehäuseinneren Medium eingeschlossen. Dieses Medium hat bei
Temperaturschwankungen keine Möglichkeit zur
Ausdehnung. So kann es speziell bei Medien, die sich bei
Temperaturveränderungen
stark ausdehnen (hoher
Ausdehnungskoeffizient) und bei Tieftemperaturen mit
Wasser zu hohem Druckaufbau kommen. Dieser kann zu Betriebsstörungen des Kugelhahns sowie zur Beschädigung der Kugeldichtung oder sogar der Kugel führen. Hier müssen geeignete Maßnahmen beispielsweise durch eine
Entlastungsbohrung (Durchbohrung der Kugel zum Eingang hin) getroffen werden. Weisen Sie daher bei Bestellung unbedingt auf Druckschwankungen hin! Darüber hinaus gibt es
totraumarme oder
totraumfreie Ausführungen.
Bei Armaturen, die für den
Antriebsaufbau geeignet sind, wird im Katalog und auf den Datenblättern das
Losbrechmoment
angegeben, das zum Drehen der Spindel durch einen pneumatischen oder
elektrischen Antrieb aufgebracht werden muss. Im Gegensatz zum
Drehmoment oder Arbeitsmoment beinhaltet es die Kraft, die zur
Überwindung der Haftreibung und ggf. durch das Fließen der PTFE-Dichtung
vonnöten ist, um den Übergang in die Gleitreibung einzuleiten. Um
weitere Umstände wie
Temperatur, Medium und Druckschwankungen zu
berücksichtigen, wird zur Auslegung der Antriebskraft einen zusätzlichen
Sicherheitsfaktor von mindestens 1,3 zu berücksichtigen empfohlen. Die
angegebenen Werte werden i.d.R. drucklos oder bei max. Druckdifferenz
mit
Wasser bei Umgebungstemperatur ermittelt, abweichende Parameter
werden ausgewiesen.
Bei den Armaturen muss die LABS-Freiheit (Silikonfreiheit und Öl- und Fettfreiheit) gewährleistet sein. Während der Produktion kommen Armaturen mit Fetten und Silikonen in Kontakt. Wenn für bestimmte Anwendungen, beispielsweise in der Automobil- oder Nahrungsmittelindustrie, fett- oder silikonfreie Armaturen benötigt werden, muss dies entsprechend berücksichtigt werden:. Die LABS-Freiheit wird folgendermaßen erreicht:
Stufe 1 Alle Komponenten werden mit Waschbenzin gereinigt und entfettet . Die Teile werden in montiertem Zustand im Reinigungsbad bestmöglich von Ölen und Fetten befreit und in PE-Beutel verpackt.
Stufe 2 Alle Komponenten mit Waschbenzin gereinigt und entfettet bzw. Lösemitteln. Die Teile werden i. d. R. der Serienfertigung/ -lieferung entnommen, in unserer Werkstatt demontiert und weitestgehend von Dichtmittelresten, Ölen und Fetten befreit. Die Montage erfolgt mittels geeigneter Werkzeuge und Vorrichtungen an speziell dafür vorgesehenen Arbeitsplätzen. Wo es erforderlich ist, werden geeignete Schmiermittel bei der Montage eingesetzt. Die gereinigten Armaturen werden einzeln in PE-Beutel verpackt.