Der Badeofen ist ein nichtgedämmte Behälter, der mit Öl, Gas, festen Brennstoffen und elektrisch beheizt (Heizstab) werden kann. Da die Temperatur bis ca. 100 °C erreichen kann, wird der Badeofen auch "Boiler" genannt. Er sollte aber nie über 80 °C erwärmt werden. Badeöfen als Druckbehälter können eine thermische Ablaufsicherung (TAS) haben. Verzinkte Badeöfen dürfen nicht mit einer Kupfer- und Edelstahlinstallation verbunden werden.
Die drucklosen Öfen verdrängen bei der Aufheizung das Wasser nach dem Überlaufprinzip zum Auslaufventil. Bei dem Aufheizen des Wassers dehnt es sich aus und das überschüssige Wasser tropft über den dauernd offenen Auslauf der Mischbatterie aus. Deshalb darf die Verbindung zwischen Auslauf und Wasserbehälter nicht abgesperrt werden.
Da der Badeofen nur für eine Badewannenfüllung ausgelegt wird, hat er je nach der Füllmenge der Wanne einen Inhalt von 80 bis 110 Liter. Das Wasser wird kurz vor der Nutzung von Hand (Kohle, Holz) oder automatisch (Öl, Gas, Strom) in Betrieb gesetzt. Da die Öfen nicht gedämmt sind, wird das Badezimmer gleichzeitig aufgeheizt. Dies ist ein Grund, warum diese Öfen, besonders als Bad-Zusatzheizung, wieder eingesetzt werden. Hier kann dann eine Fußbodenheizung als Grundlast betrieben werden und im Sommer bzw. in den Übergangszeiten auf eine Heizung verzichtet werden. Verkleidete Badeöfen haben eine Konvektionsklappe, die zur Raumheizung beiträgt.
Aufbau und Funktion
Unter einem senkrecht stehenden Wasserbehälter ist eine Brennkammer angeordnet, wobei das Rauchrohr durch den Behälter geführt wird. Im unteren Bereich des Wasserbehälters befindet sich eine Mischbatterie, die bei dem Öffnen des WW-Auslaufventils kaltes Wasser in den Behälter leitet und das heiße Wasser strömt in die Badewanne. Über das Zumischen von kaltem Wasser wird die gewünschte Wasser- bzw. Duschtemperatur erreicht.
Die Errichtung einer Trinkwasserinstallation und wesentliche Veränderungen an diesen dürfen nur von Installationsbetrieben durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines WVU eingetragen sind.
Die Erwärmung des Trinkwassers mit Gas begann 1894 mit den Patenten von Hugo Junkers (Patentschrift zum "Flüssigkeitserhitzer" und wies als Erster auf die Nutzung der Abgaswärme mittels Kondensation hin. Das Junkers-Kalorimeter erweist sich als die Grundlage des Junkers-Gasbadeofens) und Johann Vaillant bekommt die Annahme des Patentes für den "Gas-Badeofen - geschlossenes System".
Die ersten Badeöfen wurden aus Kupferblech (ab 1894 von Vaillant und Junkers) hergestellt. 1896 stellte Junkers in Dessau den ersten wandhängenden Gas-Badeofen der Welt her. Vaillant bringt 1905 den Gas-Badeofen als wandhängendes Gerät auf den Markt.
Die neueren Modelle sind aus emailliertem Stahlblech oder Edelstahl. Aber auch die Kupfer-Badeöfen kommen auf Antik getrimmt wieder in Mode.