Ein Badezimmer wird immer mehr zur "Wohlfühloase".
Eine professionelle Badplanung berücksichtigt Design- und
Materialvorlieben ebenso wie Lichtverhältnisse, Farben und Kontraste. Es
werden auch gerne Spanndecken eingesetzt, die dem Raum
eine besondere Note geben. Wenn es die Maße des Badezimmers erlauben,
wird eine freistehende Badewanne zum Mittelpunkt des Raumes, mit einer
freistehenden Badarmatur kombiniert, wird sie zum Hingucker im Bad.
Badewannen werden zur Pflege des ganzen Körpers und für medizinische Anwendungen verwendet. In den meisten Fällen wird die Wanne nicht nur Baden, sondern auch zum Duschen benutzt. Großwannen-Badeanlagen können auch mit einer Whirlpool-Einrichtung ausgerüstet werden.
Noch bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde ein Holzbottich oder Zuber mit lauwarmem Wasser gefüllt und alle Familienmitglieder konnten sich nacheinander waschen. Die Badewanne dient heute nicht nur mehr der Körperreinigung. Aus dem einstigen Bad im Holzbottich wurde die freistehende Badewanne.
Badewannenanlagen bestehen aus
- Badewanne
- Wannenfüßen oder Wannenträger
- Auslaufarmatur (Wannenfüll- und Brausebatterie, dem
- Überlauf als Ablaufarmatur
- Wannenablauf
- Haltegriff
- Handtuchhalter
- Seifenschale
- evtl. Duschgarnitur mit Vorhang oder Duschtrennwand
als Spritzschutz
Badewannen gibt es in vielen Formen und Ausführungen
- Normal-, Groß- und Spezialwannen
- frei stehende und eingebaute Wannen
- Parallel- und Körperform, Oval-, Rund-, Eck- und Sonderformen
- mit Whirlpool-Einrichtung
- metallische Wannen (emailliertem Stahlblech, Stahlguss, Mineralguss, Kupfer)
- Kunststoffwannen aus Acryl, Acryl-Leichtbeton, Polyester
- mineralisches Material (Steingut, Stein, Marmor, Granit, Onyx, Sandstein, Kalkstein, Basalt, Corian, Glas)
Material
- Stahlblech > Die meisten Badewannen werden aus ca. 2 mm und 3,5 mm dicken emailiertem Stahlblech gefertigt, wobei diese hauptsächlich im soziale Wohnungsbau und Mietwohnungen eingebaut werden. Im Laufe der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhundert verdrängten diese Wannen die Holzzuber und verzinkten Stahlblechwassen. Durch die moderne Stanz- und Tiefziehtechnik werden auch neben der klassichen rechteckigen Form, Sechseck- oder Eckbadewannen hergestellt . Bei besonderen Beschichtungen (z. B. Perlup-Beschichtung) wird die Reinigung der Wanne erleichtert, aber es kann Probleme bei dem Beseitigen von Kratzern und abgeplatztem Email geben. Diese Wannen wurden 1906 von dem Brühler Rankewerk weltweit als erstes Unternehmen produziert und wurden dann im Laufe des Jahrhunderts von gusseisernen Wannen zunehmend vom Markt verdrängt. Sie sind aber wieder die am häufigsten eingebauten Badewannen.
- Stahlguss > Badewannen aus Stahlguss werden nur noch von wenigen Herstellern angeboten.
- Acryl > Acryl in Plattenform ist die qualitativ
hochwertigste Variante des Sanitäracryls. Die Plattenstärke für die
Badewannenfertigung beträgt zwischen 3 bis 5 mm. Da der Preis solchen
Acrylplatten am Ölpreis angelehnt ist, kann er stark schwanken.
Bei acrylbeschichtete ABS- Platten
handelt es sich um Kunststoffplatten aus ABS- Kunststoff, die mit einer
dünnen Acrylschicht überzogen sind. Dieses Material wird hauptsächlich
für Schürzen von Eckbadewannen geformt.
Bei dem Recycling-Acryl handelt es sich um ein Gemisch von Kunststoffen, die aber auch als Sanitäracryl gehandelt werden. - Fieberglas > Fieberglaswannen bestehen aus einer
Farbschicht (Gelcoat) und mehreren Lagen Fieberglasmatten, die mit
Kunstharz in einer Form gearbeitet werden. Der Boden wird mit einer
Spanplatte verstärkt. Dieses Verfahren ist relativ aufwendig, was aber
den Vorteil hat, dass diese Wannen in allen denkbaren Formen, Farben und
Farbeffekten hergestellt werden können.
- Holz > Holzbadewannen werden meisten nur noch als
Designerstücke angeboten, weil sie in Handarbeit gefertigt werden und
dadurch teure Einzelstücke sind.
- Holzzuber waren mindestens seit dem Mittelalter üblich. Seit dem 19. Jahrhundert waren Badewannen aus verzinktem Eisenblech Standard.
- Kupfer > Kupferwannen werden auch nur noch als Designerstücke angeboten und gerne in Verbindung mit Badeöfen aus Kupfer verwendet.
Auslaufarmaturen Eine Badewanne hat eine Wannenfüll- und Brausebatterie mit Wanneneinlauf, die als Aufputz-Wandbatterie oder Unterputzbatterie mit UP-Ventilen eingebaut wird. Die Armaturen haben einen Anschluss einer Duschgarnitur werden als Eingriff-, Zweigriff- und Thermostatbatterie eingesetzt.
Wenn die Armatur eine
Schlauchbrause hat, so besteht die Gefahr des
Rücksaugens von
Schmutzwasser in die
Trinkwasserleitung. Wenn keine
Sammelsicherung vorhanden ist, dann muss die Armatur eigensicher sein. diese haben einen selbsttätigen, hydraulisch gesteuerten Rücksteller, der die Armatur nach jedem Duschvorgang sofort in den Wannen-Füllbetrieb umschaltet und zusätzlich einen
Rückflussverhinderer oder
Rohrbelüfter im Anschluss des Brauseschlauchs. Eine weitergehende Absicherung benötigen Wannenrandbatterien mit einem in die Ab- und Überlaufgarnitur
integrierten Zulauf. Dieser könnte bei einer Verstopfung des Ablaufs im
Schmutzwasserbereich liegen. Deshalb sind diese Armaturen mindestens
mit einem Rohrunterbrecher zu sichern. Der Rohrunterbrecher muss 150 mm über dem Wannenrand montiert werden. Eigensichere Armaturen benötigen diese Sicherung nicht.
Ablaufarmaturen
Ab- und Überlaufgarnituren gibt es als
Ablaufventil mit einem Stopfen und Kette oder mit einer Bowdenzug-Betätigung. Dieser wird mit einem Drehknopf betätigt, der den
Wannenüberlauf verdeckt, ohne ihn zu verschließen.
Weiteres Zubehör - eine Badewannenanlage benötigt einen Wannengriff zur Sicherheit gegen Ausrutschen oder Untertauchen
- einen Handtuchhalter, der auch als zusätzlicher Haltegriff benutzt werden kann
- eine Seifenschale
- wenn in der Wanne geduscht werden soll, ist eine Duschstange mit verstellbarem Halter für die Handbrause und ein Spritzschutz (Duschvorhang oder eine Schiebe-, Falt- oder Klapptüre)
Die ersten größeren
Badeanlagen gab es im alten Ägypten (2700 - 2200 vor Chr.) und in den
Städten der
Indus-Kultur (2500 - 1900 vor Chr.). Die
Wasserversorgung erfolgte über
Brunnen.
Der Ursprung der Badestuben (1.000 vor Chr.) und kleineren Badeanlagen lag im antiken Griechenland. Hier gibt es kleine Badeanlagen (5./4. Jahrhundert vor Chr.), die meistens einem Gymnasium oder einer Palästra angeschlossen sind (heizbare Bäder in Olympia mit Sitzwannen, offenem Becken und Schwitzbad). Diese Räume wurden schon durch Lüftungsanlagen belüftet.
Die ersten Aquädukte wurde 312 vor Chr. gebaut. Diese sog. "Aqua Appia" hatte eine Länge von über 15 Kilometern und verlief meist unterirdisch. Bis 226 nach Chr. entstanden 12 weitere Wasserleitungen mit einigen hundert Kilometern Netzlänge und einer Leistung von bis über 200.000 Litern Frischwasser pro Stunde. Außerdem wurden die ersten Wasserleitungen aus Holz in die Wasseranlagen eingebunden, die dann auch die Bäder mit Wasser versorgten.
Das römische Badewesen hatte eine hohe Badekultur. Die Badeanstalten waren jedermann zugänglich. Sie waren oft sehr großzügig angelegt und mit einem unbeschreiblichen Luxus (vergoldete Wasserhähne, die Wände mit kostbaren Mosaiken und Fresken versehen) ausgestattet. Hier gab es auch Schwimmbäder mit Becken aus Stein (die Vorgänger der heutigen Badewannen). Die Fußböden und Wände waren mit einer Hypokaustenheizung versehen.
Im Mittelalter (12. und 13. Jahrhundert) waren Badezuber aus Holz, Kupfer oder Messing in Badehäusern üblich. Diese Badekultur gab es bei uns bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Im 19. Jahrhundert wurden die Badewannen aus verzinktem Stahlblech, verzinntem Kupfer und gusseisernen Wannen angefertigt. 1906 fertigte das Brühler Rankewerk weltweit als erstes Unternehmen emaillierten Stahlbadewannen auf den Markt brachte. In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden immer mehr Badewannen aus Kunststoff (Acryl oder GFK) angefertigt. Aber die Stahl-Email-Wannen haben immer noch den größten Marktanteil.
Bis zum Ausbau des Wasserrohrnetzes (Mitte des 19. Jahrhunderts) in Mitteleuropa wurden die Badewannen mit Wassereimern gefüllt und das Wasser mit heißen Steinen erwärmt. Mit der Erfindung der Wassererwärmer (Badeöfen für feste Brennstoffe [Holz, Kohle], Gas-Badeofen [1894 meldet Hugo Junkers seine Patentschrift zum "Flüssigkeitserhitzer" an und Johann Vaillant bekommt die Annahme des Patentes für den "Gas-Badeofen - geschlossenes System"] und ab 1905 Gas-Warmwasserthermen). Nur in Gegenden mit heißen Quellen wurden/werden die Badehäuser mit heißem Quellwasser versorgt.