Die
Verteilverluste sind ein Teil der
Anlagenverluste und senken den
Anlagenwirkungsgrad bzw.
Anlagennutzungsgrad. In vielen
Altbauten sind die
Verteilleitungen und
Heizkörperanbindungen teilweise
nicht oder nur
sehr schlecht gedämmt. Bis zur Einführung der
Energieeinsparungsgesetz (22.07.1976) und dann der
Heizungsanlagenverordnung und
Heizungsanlagenbetriebsverordnung (1978) wurde viele Heizungs- und Warmwasserleitungen nur mit einer
Filzbinde auf den
Rohfußboden, im
Estrich und in die
Wandschlitze verlegt. Die dadurch entstehenden
Wärmeverluste an Stellen, an denen die
Wärme nicht gebraucht wurde, war und ist auch heute noch enorm. Dazu kamen, und kommen auch heute noch, die
Wärmeverluste an den
Verbindungsstellen (
Verschraubungen,
Flanschverbindungen) und
Armaturen (Schieber, Ventile). Hier kann der
Wärmeverlust einer ungedämmten Rohrlänge gleicher
Nennweite von 2 bis 5 m entsprechen. Hier sind es besonders die
Verteiler bzw.
Sammler, die
hohe
Wärmeverluste ergeben. In
belüfteten unbeheizten Räumen (
Heizraum, Kellerräume, Nebengebäude) erhöhen sich die Verluste nochmals erheblich.
Seit einigen Jahren werden zunehmend
Pufferspeicher (Heizung) eingebaut. Auch hier ist oftmals die
Wärmedämmung nicht besonders gut und die
Anschlüsse (
Verschraubungen) werden nicht mitgedämmt. Durch die
großen Oberflächen und der
hohen Speichertemperatur (bis 90 °C) entstehen hier erhebliche Verluste.
Die gleichen
Wärmeverluste findet man in
Trinkwasserinstallationen (Warmwasser- und Zirkulationsleitungen). Hier wurden die
Zirkulationsleitungen teilweise sogar als
Fußboden- und
Wandflächenheizungen missbraucht. Auch eine sehr schlechte
Dämmung der
Trinkwassererwärmer (Speicher) sind auch heute immer noch vorhanden.
Moderne Kessel (Niedertemperatur- und
Brennwertkessel), die mit
gleitender Wassertemperatur betrieben werden, eine
Wärmedämmung nach der jeweils gültigen
Energieeinsparverordnung (EnEV) und eine zusätzliche oder verbesserte
Dämmung der Trinkwaser- und
Pufferspeicher können die Verteilverluste erheblich absenken.
Viele sogenannte oder selbsternannte
"Fachleute" weisen immer wieder darauf hin, dass diese Verluste in irgendeiner Weise dem
Gebäude "zu Gute" kommen, wenn diese Verluste in der
beheizten Gebäudehülle entstehen, z. B. durch die
Aufstellungsraumerwärmung, die angeblich über die Kellerdeckenerwärung zur
Fußbodenheizung werden soll, durch
warme Wand- und
Fußbodenstreifen und durch einen
warmen Schornstein. Eigentlich sagt der gesunde
Menschenverstand, dass jede
nicht regelbare Wärmeabgabe so niedrig wie möglich sein sollte und die
vagabundierende Wärme z. B. im Sommer nicht benötigt wird.