Nach der DIN EN 806-2, DIN 1988-200 und dem DVGW-Arbeitsblatt W 551 müssen zentrale Trinkwassererwärmer – Speicher- oder Durchflusssysteme, bzw. kombinierte Systeme (Speicherladesysteme) – so geplant, gebaut und betrieben werden, dass am Austritt aus dem Trinkwassererwärmer die Warmwassertemperatur gleich oder größer 60 °C beträgt. Bei der Entnahme von Spitzenvolumenströmen ist mit einem Temperaturabfall im Speicher zu rechnen. Kurzzeitige Absenkungen der Speicheraustrittstemperatur im Minutenbereich sind daher tolerierbar. (siehe z. B. DIN 4708). Systembedingte Unterschreitungen von 60 °C sind unzulässig. Diese Vorgaben gelten grundsätzlich (wird aber in der Regel in Ein- und Zweifamilienhäusern nicht überprüft), aber die Anlagen in Häusern ab 3 Wohneinheiten und das, was in der Trinkwasserverordnung beschrieben wird, ist einzuhalten. Diese Anlagen sind melde- und prüfpflichtig. Hierbei geht es um die Hygiene in der Trinkwasserinstallation.
Zentrale Mischarmaturen in der Trinkwassererwärmungsanlage sind nicht mehr zulässig, weil an den Zapfstellen (Auslaufarmaturen) 60 °C anliegen müssen. Beim Wiedereintritt der Zirkulation in den Speicher darf die durch Wärmeverluste verursachte Temperaturdifferenz höchstens 5 K betragen. Zentrale Mischarmaturen können dann sinnvoll sein, wenn die TW-Erwärmung über eine thermische Solaranlage mit Temperaturen bis 90 °C betrieben wird. Hier kann dann die Leitungstemperatur auf 60 °C einreguliert werden.
In diesen Fällen setzt sich immer mehr der Einsatz von Frischwasserstationen oder auch Wohnungsstationen durch, weil mit denen die Warmwassertemperatur auch niedriger betrieben werden kann bzw. zulässig ist.
Aufgrund der geforderten hohen Temperatur an den Warmwasser-Zapfstellen muss der Schutz vor einer Verbrühung gewährleistet sein. Die DIN EN 806 Teil 2 fordert in öffentlichen Gebäuden allgemein eine Begrenzung der Auslauftemperatur auf 45 °C und für Gebäude mit besonderer Nutzung (Pflege- und Seniorenheimen, Kindergärten) werden 43 °C empfohlen. Für öffentliche WC- und Waschräume empfiehlt die VDI-Richtlinie 3818 eine Warmwassertemperatur an der Entnahmestelle 40 °C. Der private Betreiber kann selber entscheiden, ob oder wie er einen Verbrühschutz an seinen Armaturen einsetzt.
Ein Verbrühschutz kann in einer thermostatischen Mischarmatur durch das Begrenzen der Auslauftemperatur innerhalb der Armatur durchgeführt werden. Der Nachteil ist, dass bei dem Ausfall des Kaltwasserzuflusses, z. B. bei dem Zusetzen des Filters, heißes Wasser gezapft wird. Außerdem hat ein Teil der Armaturenoberfläche eine sehr hohe Temperatur.
Die innovative CLICK-Kartusche bietet eine besonders komfortable Temperaturkontrolle. Nur mit dem Hebel regulieren Sie Druck und Temperatur innerhalb der Komfortzone zwischen 34 °C und 42 °C. Dank des Schwenkbereichs von 120° ist hier spürbar mehr Spielraum und die Wassertemperatur ist leicht und stufenlos zu regulieren. Die neue variable Wasserspar-Funktion ermöglicht, den Wasserverbrauch individuell zu kontrollieren.
Eine andere Möglichkeit des
Verbrühschutzes ist der Einsatz von
thermostatischen Regelventilen (
Thermostat-Kleinmischarmatur) unmittelbar an der
Armatur.
Das
thermostatische Regelventil (
Thermostat-Kleinmischarmatur) wird auf das
Warmwassereckventil unter dem Sanitärobjekt montiert. Die Einstellung der maximalen Auslauftemperatur ist nur verdeckt mit Werkzeug unter der Schutzkappe möglich. In der Armatur befinden sich ein Dehnstoff-Thermostat nach EN 1111, Filtereinsätze und
Rückflussverhinderer (RV).
Das Regelventil versorgt die Auslaufarmatur mit Warmwarmwasser, damit die gewünschte Gebrauchstemperatur
manuell einreguliert werden kann. Aber auch eine Versorgung mit einer
vorgemischten Temperatur ist möglich. In beiden Anwendungen ist ein
Verbrühschutz gewährleistet.
Außerdem besteht die Möglichkeit der
thermischen Desinfektion. Dazu hat die Armatur einen
Schnellspannhebel zur Überbrückung des
Thermostatventils, um bei einer gewünschten thermischen Desinfektion des Auslaufventils die
Temperatureinstellung nicht erneut durchgeführt werden muss. Die
thermische Desinfektion muss nach dem Arbeitsblatt W 551 mit
70 °C für
> 3 Minuten durchgeführt werden.
Besonders in Anlagen mit
hohen Speichertemperaturen (thermische Solaranlagen) kann das erwärmte
Trinkwasser sehr warm werden. Eine GROHE
CoolTouch®-Armatur kann das Risiko einer
Verbrühung an den heißen
Chrom-Oberflächen verhindert werden.
Dies wird durch die
innenliegende Wasserführung erreicht, die eine Barriere zwischen dem heißen
Wasser innen und der Oberflächen außen bildet. Der Messing-Körper der Armatur wird deshalb nicht durch heißes
Wasser auf eine unangenehme
Temperatur aufgeheizt. Besonders wertvoll ist diese Einrichtung für Kinder, die oftmals noch nicht richtig einschätzen können, was sie gefahrlos berühren können, und was nicht.
Der Grohtherm Micro ist ein thermischer Verbrühschutz bzw. ein Untertischthermostat bei dem die Temperatureinstellung von 15 °C bis 43 °C (± 2° C) eingestellt wird. Eine thermische Desinfektion ist ohne erneute Temperatureinstellung möglich