Anlassfarben (Anlauffarben) werden durch Interferenz des Lichtes verursacht und Glühfarben werden durch Wärme erzeugt. An den Anlassfarben und Glühfarben des Metalls erkennt man die Arbeitstemperatur bei der Erwärmung.
Eine mögliche Methode für das Anlassen besteht im Erhitzen des Werkstücks unter Einwirkung von Luftsauerstoff. Dies kann mit einer Gasflamme, auf einer beheizten Platte, in einem Muffelofen oder in einem Sandbad erfolgen. Verläuft der Temperaturanstieg über das gesamte Werkstück gleichmässig, entsteht eine homogene Färbung.
Der beim Anlassen erzielte Farbton ergibt sich einerseits aus der Dicke der Oxidschicht, die in Abhängigkeit von Dauer und Höhe der Temperatureinwirkung variiert. Zusätzlich beeinflusst die Art des Metalls oder der Metalllegierung entscheidend, welche Anlauffarbe bei welcher Temperatur zum Vorschein kommt.
Auf Kupfer (Cu) entwickelt sich mit steigender Temperatur eine Anlassfarbenreihe von Orange über Rosenrot, Violett, Stahlweiss, Messinggelb, Fleischrot bis Grün mit vielen Zwischentönen.
Bei Stahl erstreckt sich das Anlassfarbenspektrum von Weissgelb über Weißgelb, Rot, Violett, Kornblumenblau bis Grau.
Wenn der
kohlenstoffhaltiger Stahl >0,3 %
abgeschreckt (Öl oder
Wasserbad, teilweise
Luft) wird, dann ist er
extrem hart, aber
sehr spröde. Durch ein
nochmaliges Erwärmen wird der
Stahl wieder
elastischer, verliert aber auch an Härte. Der
Stahl ist trotzdem immer noch hart genug. Die
Anlasstemperaturen bewegen sich zwischen
200 und
360 °C. Dabei wird der
Stahl um so weicher, je höher die Temperatur ist.