Für die Energiewende will die Bundesregierung neue Back-up-Kraftwerke (Reservekraftwerke) bauen lassen, die zunächst mit Erdgas und dann mit grünem Wasserstoff laufen sollen. Bisher wurden Biogasanlagen nicht berücksichtigt, die von Experten als günstigere Alternative gesehen werden.
300 MW-Gasturbinenkraftwerk Leipheim Quelle: LEAG/Andreas Friese
Für die Energiewende will die Bundesregierung neue Back-up-Kraftwerke (Reservekraftwerke) bauen lassen, die zunächst mit Erdgas und dann mit grünem Wasserstoff laufen sollen. Bisher wurden Biogasanlagen nicht berücksichtigt, die von Experten als günstigere Alternative gesehen werden.
Diese Anlagen sollen dann einspringen, wenn Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen nicht genug Strom und Wärme erzeugen (Dunkelflaute), um den Bedarf zu decken. Durch die geringen Volllaststunden und hohen Anforderungen an eine flexible Betriebsführung scheiden aus heutiger Sicht Kern- und Kohlekraftwerke als Back-up-Kapazitäten aus. Zum Back-up eignen sich am besten Kraftwerke, die schnell in Betrieb gehen und schnell hoch- und runtergeregelt werden können. Am besten sind hierzu Gaskraftwerke geeignet. Die anfallende Abwärme kann sinnvollerweise in Nah- oder Fernwärmenetze eingespeist werden.Erst wenn es solche Kraftwerke gibt, können die Kohlekraftwerke außer Betrieb genommen werden.
Als Back UP für die Energieversorgung hat der Energieversorger LEAG sein erstes Gaskraftwerk in Süddeutschland in Betrieb genommen. In Kooperation mit Siemens Energy hilft das 300 MW-Gasturbinenkraftwerk Leipheim (GKL) künftig dabei, die deutsche Energiewende abzusichern. Mittelfristig wird die neue Generation von Gaskraftwerken, die bis 2030 H2-Ready errichtet werden, schrittweise auf einen Vollbetrieb mit grünem Wasserstoff umgestellt werden.
Das hochautomatisierte Kraftwerk in Leipheim wird aus der zentralen Leitwarte der Siemens Energy in Erlangen gefahren. Die Betriebsführung und Instandhaltung vor Ort in Leipheim übernimmt ebenfalls Siemens Energy.
Biogas aus Kuhmist und Kleegras
Biogas-Back-up-Kraftwerk Quelle: Wolfram Wiggert, Haslachhof - Löffingen
Konventionelle Biogasanlagen sind überwiegend Dauerläufer. Die Alternative sind Biogaskraftwerke, die Strom produzieren, um die Bedarfsspitzen bis hin zur Dunkelflaute abzudecken. Deswegen sind die flexibilisierten Biogasanlagen (Back-up-Kraftwerke), die vorübergehendem Aus- und nach kurzer Zeit wieder Einschalten, besonders wertvoll für das Energiesystem der Zukunft mit hohen Wind- und Solaranteilen. Die bedarfsgerechte Stromerzeugung aus Biogas ist ein wichtiger Bestandteil für das Gelingen der Energiewende und trägt zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung aus heimischen Rohstoffen bei.
Die
anfallende Abwärme kann sinnvollerweise in
Nah- oder
Fernwärmenetze eingespeist werden.