In der Praxis gibt es viel Fälle, in denen eine
zentrale Trinkwassererwärmung nicht wirtschaftlich ist. Wenn z. B. in gewerblichen Räumen an den Entnahmestellen einer Teeküche und an Handwaschbecken warmes
Wasser zur Verfügung zu stellen. dann bietet sich ein einfaches
Kochendwassergerät (
Boiler) über der Spüle oder ein
5-Liter-Elektrospeicher (
Klein-Speicher) über bzw. unter dem Waschtisch an.
Auch im
Wohnungsbau bieten sich deratige Lösungen für weit entferntliegende oder selten genutzte Entnahmestellen (Gartenhaus, Anbau, Gäste-
WC) an.
Diese
drucklosen (offenen)
Warmwasserspeicher dürfen nur mit
Niederdruck-Armaturen betrieben werden.
Funktion
Das Wasser fließt vom Eckventil in die Armatur. Erst beim Öffnen des WW-Handrades fließt kaltes Wasser von der Armatur in den Speicher und drückt warmes Wasser in den Armaturauslauf.
Dabei wird nur ein sehr kleiner Teil des Wasserdrucks über Anschluss an den Warmwasserspeicher weitergeleitet wird, daraus ergibt sich der Begriff "Niederdruck". Nachdem das Ventil geschlossen wird, ist auch die Wasserzufuhr zum Speicher unterbrochen. Der Speicher ist jetzt "drucklos".
Die Feineinstellung der Wassertemperatur erfolgt über die Mischung von Warm- und Kaltwasser in der Armatur.
Wird nur Kaltwasser gebraucht, so läuft das Wasser fließt das Wasser direkt durch die Armatur in den Auslauf.
Nur, wenn die Armatur richtig angeschlossen wurde, ist die beschriebene Funktion möglich.
Bevor ein Unter-/Übertischgerät angeschlossen wird, sollte man wissen, ob es sich um ein Durchlauferhitzer oder einen drucklosen Speicher handelt. Diese Geräte werden oft verwechselt.
Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher werden mit einer "normalen" Armatur (2 Anschlüsse) angeschlossen.
Wenn ein druckloser Speicher mit einem T-Stück angeschlossen wird, dann liegt der Druck auf der Armatur und dem Speicher. Auch wenn das Ventil geschlossen ist, liegt der volle Leitungsdruck auf dem Speicher, also auch während des Aufheizens. Nur wenn Warmwasser gezapft wird, lässt der Druck kurzfristig nach.
Für derartige Drücke sind diese Geräte nicht ausgelegt und nicht zugelassen. Natürlich werden Wasserschäden auf Grund falscher Installation von der Versicherung nicht erstattet.
Besonderheiten
- Die Niederdruckarmatur wird bei der Wassererwärmung etwas tropfen, denn sie wirkt wie ein Überdruckventil
- Der Volumenstrom einer Niederdruckarmatur darf nur durch das Ventil begrenzt werden, deswegen dürfen keine Perlatoren und "Wasserstopp-Tasten" eingebaut werden.
Ob es sich um eine Hochdruck- oder Niederdruck-Armatur handelt, erkennt man z. B. daran, ob die Armatur direkt an der Wasserleitung (zentrale Warmwasserversorgung, Durchlauferhitzer) angeschlossen ist (2 Eckventile) oder über einen Warmwasserspeicher bzw. Boiler betrieben wird (1 Eckventil).
Eine Niederdruckarmatur (ND) benötigt 3 anstatt 2 Anschlüsse, aber sie haben nur einen Wasseranschluss (Eckventil). Hier fließt zunächst das kalte Wasser in die Armatur, wo es vom Ventil abgesperrt wird. Erst durch Öffnen des Ventils fließt das Wasser weiter in den Wassererwärmer und verdrängt dabei das heiße Wasser, das über den 3. Anschluss zur Armatur fließt. Der Wassererwärmer wird dabei wieder befüllt. Dabei wird nur ein kleiner Teil des Wasserdrucks über den 2. Anschluss an den Wassererwärmer abgegeben (deswegen die Bezeichnung "Niederdruck"). Nachdem das Ventil an der Armatur geschlossen wird, ist die Wasserzufuhr zu dem Wassererwärmer komplett unterbrochen und das Gerät ist druckfrei. Erst wenn das Wasser erwärmt wird, tropft der Überdruck an der Niederdruckarmatur aus. Die Armatur wirkt wie ein Überdruckventil. Das Tropfen ist also keine Undichtigkeit.
Hochdruck-Armaturen werden immer dort eingesetzt, wo das Wasser durch eine zentrale Trinkwassererwärmung oder einen Durchlauferhitzer zur Verfügung gestellt wird. Diese Armaturen haben 2 Anschlüsse (Kaltwasser/Warmwasser). Der Wasserdruck kann bis max. 10 bar betragen. Heutzutage wird der Wasserdruck durch Druckminderer am Hauswasseranschluss auf 3 bis 6 bar abgesenkt.
Elektro-Warmwasserspeicher (5 Liter) gibt es als Untertisch- oder Übertisch-Ausführung, sowie mit und ohne Armatur. Sie haben stufenlos einstellbare
Temperaturbereiche zwischen 30 C° und 85 C°, eine Nennleistung von 2 kW und eine Nennspannung von 230 V.
Diese Geräte dürfen nur mit
Niederdruckarmaturen betrieben werden, da es sich um drucklose Speicher handelt, bei denen das Ausdehnungswasser über die Armatur abtropft.