In letzter Zeit kommt wieder immer mehr das
Steamback-Verfahren (Verdampfungs- oder Stagnations-System) zum Einsatz, das lange Zeit in Vergessenheit geraten war, weil die "
Hochdruckprediger" in der Überzahl waren. Bei diesem Verfahren wird das
Wasser-Glykol-Gemisch wenig beansprucht, weil die Verdampfung aufgrund des geringen Anlagendruckes niedrig gehalten wird. Durch die niedrige
Verdampfungstemperatur (
ca. 110 °C) kann das
Frostschutzmittel nicht auscracken. Der
Vordruck des MAG's ist 0.2 bar über dem statischen Druck und der Fülldruck im kalten Zustand liegt 0.1 bar über dem
Vordruck.
Wenn es in einer thermischen Solaranlage zur
Stagnation der Solarflüssigkeit kommt, dann erwärmt dabei sich die Flüssigkeit sehr schnell. Aber die sich ausdehnende Flüssigkeit kommt nicht sofort in das Membranausdehnungsgefäß, sondern es handelt sich um ein länger andauernden Verdampfungsprozess des Fluids (
Solarflüssigkeit) im Absorber. Wichtige Faktoren für diesen Vorgang sind die Kollektorverschaltungen, die Rohrführung, die Armaturen- und Gefäßanordnung. Sehr selten wird durch Ausfallen der
Regelung oder der
Pumpe ein Stagnationsfall verursacht. Wenn es aber zur Stagnation kommt, dann muss die Anlage richtig gebaut sein, damit sie
eigensicher ist.
Je höher der Deckungsanteil der Anlage ist, desto größer ist das Überangebot an
Energie, was in den Sommermonaten zum Stillstand führt, weil die Kollektorfläche für die Last im Sommer überdimensioniert ist. Die
Regelung schaltet die
Pumpe aus. Um unerwünschte Effekte (
Temperaturbelastungen anderer Komponenten) durch Stagnation zu vermeiden, muss die Restflüssigkeitsmenge reduziert werden. Das hängt von der Konstruktion der Anlage ab. Dabei geht es z.B. um die Verschaltung im Kollektorfeld (Einfluss auf das Entleerungsverhalten), die Position der Anschlussleitungen am Kollektorfeld und die Positionierung des Rückschlagventils relativ zum Anschluss des
Membrandruckausdehnungsgefäßes (MAG).
Es gilt: Einer der beiden Anschlüsse an das Kollektorfeld muss nach unten weggeführt werden; für die interne Verschaltung muss mindestens einer der beiden Kollektoranschlüsse auf der Unterseite des Kollektors herausgeführt werden.
Das
Entleerungsverhalten der Plattenabsorber hat einen Entleerungsfaktor von 100%. Fast so gut ist der Entleerungsfaktor beim Fahnenabsorber mit vertikaler Rohranordnung. Danach folgen Fahnenabsorber mit horizontalen Absorberrohren und
Vakuumröhrenkollektoren mit Kollektoranschlüssen am oberen Ende des Kollektors. Im Fall eines ungünstigen Entleerungsverhaltens kann die hohe thermische Belastung der
Solarflüssigkeit nicht vermindert werden.
Durch eine
Verzunderung (
Oxidation) und einer
Vercrackung (
Überhitzung)
können die schützenden Bestandteile der
Solarflüssigkeit sehr schnell verbraucht werden
crackt aus. Die Übersäuerung der Flüssigkeit ist korrosiv und führt zur Bildung von teerartigen Zersetzungsprodukten, die nicht mehr löslich sind und zu Verklebungen innerhalb des Solarkreises bis hin zur
Zerstörung der
Solaranlage führen können. Diese Gesichtspunkte werden bei Stagnationsanlagen viel zu wenig beachtet.