Eine Vercrackung (Spaltung) ist eine thermische Zersetzung von organischen Stoffen, die zu nieder- und höhermolekularen Verbindungen und zu Kohlenstoff führen kann. In thermischen Solaranlagen treten im Stagnationsfall hohe Temperaturen auf. So können in Anlagen mit Vakuumröhrenkollektoren Temperaturen von über 300 °C und mit Flachkollektoren von ca. 200 °C auftreten. Die Folgen sind ein Verstopfen der Kollektoren und Leitungen. Außerdem ist der Korrosionsschutz des Wärmeträgers aufgehoben.
In Anlagen, die auf eine Stagnation ausgelegt werden, sollten höhersiedende Glykole (z. B. Antifrogen® SOL HT, TYFOCOR® LS®) eingesetzt werden. Diese Solarflüssigkeiten werden auch gegen eine Verzunderung eingesetzt.
Wenn die Solarflüssigkeit in einer thermischen Solaranlage vercrackt wurde und dadurch teerartigen Zersetzungsprodukten vorhanden sind, dann muss sie mit einem geeigneten Reinigungsmittel (z. B. Solarclin®) beseitigt werden.
Wenn die Solarflüssigkeit in einer thermischen Solaranlage vercrackt wurde und dadurch teerartigen Zersetzungsprodukten vorhanden sind, dann müssen diesie mit einem geeigneten Reinigungsmittel (z. B. Solarclin®) beseitigt werden.
Bei dem Reinigungsvorgang muss die überhitzte Solarflüssigkeit möglichst vollständig aus der Solaranlage entfernt werden. Nur dann ist einen optimaler Reinigungseffekt möglich, denn eine Verdünnung durch die noch vorhandene vercrackte Solarflüssigkeit oder Wasser, das noch durch einen erfolglosen Spülversuch vorhanden ist, verringern die Wirkung der Reinigungsflüssigkeit.
Vor dem Spülvorgang müssen die Kollektoren abgedeckt werden. Danach wird das System mit einer neutralen, farblosen, schwach hygroskopischen, leicht beweglichen, hochsiedenden Reinigungsflüssigkeit befüllt und einige Stunden mit 50 bis 60 °C umgewälzt. Höhere Temperaturen sollten vermieden werden, um die Dichtungswerkstoffe der Solaranlage zu schonen. Die Dauer des Spülvorganges hängt vom Grad der Verschmutzung ab. Nach beendeter Reinigung ist die Reinigungsflüsssigkeit vollständig abzulassen. Verbliebene Reste können durch Klarspülen mit Wasser und nachfolgendem Ausblasen durch Druckluft entfernt werden.
Danach kann die Anlage wieder mit einer möglichst vollständig verdampfbare Solarflüssigkeit befüllt werden.
Beim Umgang mit der Reinigungsflüssigkeit sind die für brennbare Flüssigkeiten üblichen und bei der Handhabung von Chemikalien notwendigen Vorsichts- und arbeitshygienischen Schutzmaßnahmen sowie die im Sicherheitsdatenblatt enthaltenen Angaben sorgfältig zu beachten.
Entsorgung von Glykol/Wassergemischen
Solar- und Erdwärmetauscherflüssigkeit sowie Kühlsoleflüssigkeit (Glykol/Wassergemisch) gelten als Sondermüll und müssen unter Beachtung der Sonderabfallvorschriften einer hierfür zugelassenen Sonderabfallverbrennungsanlage zugeführt werden. Auch die Hersteller bieten eine Rücknahme der Flüssigkeiten (Glykole, Glykol-Wasser-Lösungen, Frostschutzmittel, Solarflüssigkeiten, Kühlsolen, Kälte- und Wärmeträger) an. Verschüttete oder ausgelaufene Flüssigkeit mit z. B. Sand, Kieselgur, Säurebinder, Universalbinder oder Sägemehl aufnehmen und vorschriftsmäßig beseitigen.
Privatleute können die Glykol/Wassergemische und auch noch nicht verbrauchte Frostschutzmittel in begrenzten Mengen bei den Wertstoffhöfen bzw. Recyclingstationen sowie Wertszoffsammelstellen (Schadstoffmobile) abgeben werden. Die Entsorgung in üblichen Mengen (bis 20 kg) ist dabei entgeltfrei.
Ein Propylenglykol-Gemisch der Wassergefährdungsklasse WGK 1 (WGK 1 - schwach wassergefährdend) kann biologisch abbaubar sein und darf dann im öffentlichen Abwassernetz entsorgt werden.