Passivhäuser, Sonnenhäuser und
Wintergärten haben
große Fensterflächen , die
Sonneneinstrahlung zur
Wärmegewinnung zu nutzen. In vielen Fällen ist es nicht oder nur schwer möglich,
Fenster von Hand zu betätigen, zu Öffnen und zu Kippen. Neben der Steigerung des Bedienkomforts werden
motorische Fensterantriebe zur
automatischen Öffnung von
Lüftungsfenstern und
Oberlichtern für die
natürliche Gebäudelüftung (z. B.
Nachtlüftung,
Wintergarten, Werkhallen) eingesetzt. Sie übernehmen die Betätigung der
Fenster und das Bewegen des
Fensterflügels, und das auch über eine handliche Fernbedienung oder einen Schalter. Diese
motorischen Antriebe sind aus den
Rauch-Wärme-Abzuganlagen bekannt.
Motorische Antriebe gibt es in verschiedenen
Varianten.
Zahnstangenantriebe sind im Gegensatz zu Kettenmotoren sehr druck- und knickstabil. Diese Antriebe werden für das Bewegen von Dachfenstern und Lichtkuppeln eingesetzt, diese
Fensterarten zeichnen sich zumeist durch ein hohes Eigengewicht aus.
Der
Kettenantrieb kann für die
Fensterarten (Drehkipp-, Drehfenster, Oberlichter, Kippflügel, Dachfenster und Lichtkuppeln) eingesetzt werden. Die schlanke Optik und die geringen Abmessungen bedeuten eine geringe optische Beeinträchtigung des
Fenster
Der
motorische Antrieb kann sowohl bei
Fenstern als auch bei Hebe-Schiebe-Elementen eingesetzt werden. Es können
Fensterelemente bis 400 kg bewegt werden. Der Antrieb zeichnet sich durch ein schlankes Gehäuse aus und kann mit wenig Aufwand auch bei bestehenden Hebe-Schiebe-Anlagen nachgerüstet werden. Der Antrieb kann entweder über einen Schalter oder eine Fernbedienung betätigt werden.
Der
motorische Fensterhebel in Kombination mit einem intelligenten
Fensterbeschlag bildet eine andere
Fensterantriebsmöglichkeit. Bei der letzt genannten Lösung wird auch die Betätigung des
Fensterhebels übernommen. Das Antriebssystem kann sowohl für Dreh-Kipp-
Fenster als auch für Parallel-Abstell-
Fenster (PAF) eingesetzt werden. Beim PAF betritt man eine vierte Öffnungsdimension, das Parallelabstellen. Bei dieser Öffnungsart wird der bewegliche
Fensterflügel um 7 mm in den Raum abgehoben und dann verriegelt. Diese Öffnungsart ermöglicht eine Lüftungsfunktion ohne das
Fenster zu kippen oder zu drehöffnen. Der Vorteil liegt in der Verriegelung, durch das ein PAF-
Fenster von einer Versicherung als geschlossen angesehen wird.
Die
Motoren können mit einer
Fernbedienung oder einem
Schalter gesteuert werden. Aber auch eine
automatische Steuerung kann die
Fenster öffnen und schließen. So kann ein behagliches Raumklima gehalten werden, was sich auf Wunsch durch eine
10-Minuten-Lüftungsautomatik ergänzen lässt.
Eine Stoßlüftung oder Querlüftung setzt das vollständige Öffen des bzw. der Fensterflügel (Drehflügel) voraus. Hier können RWA-Beschläge mit Verriegelungsantrieben eingesetzt werden. Diese öffnen die Flügel einwärts mit einem Öffnungswinkel bis zu 90°.
Die Fensterflügel können mit Oliven- oder mit Verriegelungsantrieben realisiert werden. Ein großer Vorteil von Olivenantrieben (OFV1) besteht darin, dass die fenstereigenen Zuhaltungen benutzt werden. Der Olivenantrieb simuliert das Drehen des Fenstergriffs. Flügelverriegelungen (FV1 oder FV3) hingegen halten das Fenster äußerst zuverlässig "nur" an der Hauptschließkante zu. Die zeitliche Abfolge (erst Entriegeln und dann Öffnen und bei Schließen umgekehrt) regeln bei einer Flügelhöhe bis zu 150 cm die beiden Antriebe selbst, bei Flügelhöhen über 150 cm bis zu 250 cm wird eine Tandemausführung mit zwei Spindelantrieben benötigt. Hier regelt die Folgesteuerung das Kontrollmodul USKM. Die Antriebe benötigen immer 24 V/DC. Den RWA-Beschlag gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Wenn die Fensterantriebe am 230 V-Stromnetz betrieben werden sollen, dann sind dafür Lüftungsnetzteile erhältlich.
Auch ohne eine kontrollierte Wohnungslüftungsanlage ist ein regelmäßiger
automatischer Luftaustausch durch die
Sensorkombination von
Luftfeuchte- und
VOC-Sensor in Verbindung mit VELUX Elektro- und Solarfenstern möglich. Die
MSR Luftqualitätssteuerung steuert die
Fensteröffnung bedarfsgerecht.
Ein
Sensor misst die
Luftfeuchtigkeit und ein zweiter Sensor misst die
Schadstoffkonzentration, die sogenannten
VOCs, die flüchtigen organischen Verbindungen in der
Luft, in Wohnräumen. Wenn die
Grenzwerte überschritten sind, werden die
Fenster kabellos
per Funk geöffnet. So können Schadstoffe oder feuchte
Luft gegen trockene, frische
Luft ausgetauscht werden. Dabei ist die Lüftungsempfindlichkeit individuell einstellbar. Ein
Regensensor am
Fenster verhindert, dass sich diese bei
Niederschlag öffnen und ein zusätzlich integrierter
Temperatursensor schließt die
Fenster, wenn die Raumtemperatur unter 16 °C fällt.