Für eine gute
Sprachverständlichkeit bzw. ein optimales
Hörerlebnis ist die
Raumakustik eine besondere Wissenschaft. Das
Fachgebiet des
Akustikers beschäftigt sich mit der
Akustik innerhalb eines Raumes. Die Nutzungsart bzw. der
Bestimmungszweck eines Raumes bestimmt die baulichen Maßnahmen. In Wohnräumen sind in der Regel keine besondere Maßnahmen notwendig, weil die "normalen"
Einrichtungsgegenstände (
Teppichboden bzw. Teppiche, Vorhänge, Gardinen, Möbel, Regalwände) für eine
ausreichende akustische Behaglichkeit sorgen.
Die Raumakustik wird durch den Anteil des Direktschalls, der Zeitverzögerung und Richtung von frühen Reflexionen und der Einsatzverzögerung und räumliche Verteilung des Nachhalls am Gesamt-Schallpegel und der Nachhallzeit beeinflusst. Welche Maßnahmen der Raumgestaltung durchgeführt werden müssen, hängt von der Nutzungsart bzw. Bestimmungszweck der Räume (z. B. Großraumbüro, Versammlungsraum, Schulzimmer, Konzertsaal, Theater, Fernseh- und Rundfunkstudio, Kirchen) ab.
Die Schallquelle (Gespräche, Geräte, Musik) darf nur bestimmte Leistungsbereiche erreichen, nicht sie zu einer Belästigung von Dritten führt. Da der Schall eine Luftdruckänderung ist, die sich als Bewegungsenergie fortbewegt, muss ein bestimmter Anteil der Energie durch entsprechende Absorptionsflächen aufgefangen werden. Dadurch verändert sich die akustische Situation und die Nachhallzeit eines Raumes.
Die Raumakustik in Wohnungen, Großraumbüros, Versammlungsräumen und Unterrichtsräumen bekommt man relativ einfach in den Griff. Der Fußboden, die Decke, die Wände, die Fenster und die Türen sind die Bauteile, die den Schall reflektieren können und deshalb mit einer Schalldämmung (poröse Absorber [Lochplatten, Mineralfaser], Deckensegel, Spanndecken) ausgestattet werden sollten. In Großraumbüros haben sich auch Absorberstellwände, Absorber- bzw. Akustik-kegel und Wand-Absorber bewährt, die die Schallquellen gezielt auffangen.
Auf dem Fußboden können ein Teppichboden oder Teppiche als Absorberfläche eingesetzt werden.
Eine Decke und die Wände sind üblicherweise glatte, also reflektierende, Flächen. Diese sollten auf ca. 35 bis 45 % der Decken- und Wandoberfläche mit Schallabsorber gezielt ausgestattet werden, die den Nachhall meistens ausreichend verkürzen. In vielen Fällen lässt sich die Größe der Absorberflächen nicht genau berechnen. Deshalb wird empfohlen die Deckenfläche schrittweise zu dämmen, um ausreichende die Dämmung zu ermitteln.
Im Fensterbereich kann eine effektive Schalldämmung durch die Anbringung von Absorberplatten mit Stoffbespannung in der Fenstervertiefung (Fensterlaibung) erreicht werden.
Auch Türen können zur Absorption von Tief-, Mittel- und Hochfrequenz eingesetzt werden. Hier können Lochblech- oder Lochholzplatten mit einem Lochanteil von mindestens 30 % und einem Akustikspannstoff über den Materialverbund gespannt auf dem Türblatt befestigt werden.