Eine Vakuum-Sanitäranlage (Unterdruck-Sanitäranlage) benötigt spezielle Vakuumtoiletten (VC] und Vakuum-Urinale (VU) und verwendet anstelle von Trinkwasser (ca. 10 %) hauptsächlich Luft (ca. 90 %), um Toilettenabfälle abzutransportieren. Dadurch wird nur eine geringe Menge Trinkwasser benötigt, um die Schüssel zu reinigen.
Das Prinzip dieser Anlage ist die Installation einer in Reihe geschalteten Pumpe, um das Vakuum (Unterdruck) direkt im Rohrsystem herzustellen. Beim Spülen einer Vakuumtoilette wird der Abfall bzw. der Urin mittels Luft in das Rohrsystem eingesogen. Eine spezielle Pumpe zerkleinert den Toilettenabfall mit Hilfe eines eingebauten Macerators (Schraubenspindel-Prinzip) und pumpt ihn automatisch in das angeschlossene Abwassersystem.
Aufgrund der geringen Wassermenge kann die Einleitung in die öffentliche Kanalisation zu Problemen führen oder die Einleitung wird nicht genehmigt.
Dem Niederländer Charles T. Liernur wurde zwar bereits 1870 ein preußisches Patent für dieses Entwässerungsverfahren erteilt und wurde in mehreren Städten eingesetzt (z. B. 1892 in der Pariser Vorstadt Levallois-Perret). Da es als unzuverlässig galt, weil die Konstruktion der Pumpstationen und die Art der Rohrverlegung noch nicht ausgereift waren, geriet es in Vergessenheit. Heute gilt das Verfahren mit ca. 1000 Installationen von verschiedenen Hersteller in Deutschland und weltweit als zuverlässig.