Im September
2017 wurde die
DIN EN 12831-1 "
Energetische Bewertung von Gebäuden - Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast - Teil 1: Raumheizlast" und die
DIN EN 12831-3 "
Energetische Bewertung von Gebäuden - Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast - Teil 3: Trinkwassererwärmungsanlagen, Heizlast und Bedarfsbestimmung" in Kraft getreten. Jetzt ist auch der
Nationaler Anhang - Heizlast DIN SPEC 12831-1 veröffentlicht und kann schon angewendet werden.
Ab April 2020 ist die DIN/TS 12831-1:2020-04 in Kombination mit der DIN EN 12831:2017 gültig. Die DIN SPEC 12831-1:2018-10 wurde zurückgezogen.
Dadurch sind viele Berechnungsgrundlagen der alten DIN ungültig.
Die nationalen Ergänzungen zur neuen Heizlast-Norm liegt als DIN SPEC 12831-1 vor und beinhalten die Inhalte der bisherigen Beiblätter 1 bis 3 der DIN EN 12831.
Viele Hersteller führen Seminare durch, in denen auf die "tückischen" Unterschiede, die zwischen DIN EN 12831 und den nationalen Ergänzungen gemäß DIN SPEC 12831-1 bestehen. Diese (müssen) oder können (zur Zeit) die Planer beachten.
Die Themen in den Seminaren sind
• Grundlagen der neuen Heizlast
• Anwendungsbereiche, Begriffe, Definitionen Berechnungsverfahren
• Klimatische Daten
• Auslegungsinnentemperaturen
• Vereinbarungen mit dem Auftraggeber
• Norm-Heizlast eines Raumes
• Transmissionswärmeverluste
• Wärmeverluste an Außenluft
• Beheizte und unbeheizte Räume
• An Erdreich angrenzende Gebäudeeinheiten und andere
• Berücksichtigung von Wärmebrücken
• Luftvolumenströme und Lüftungswärmeverluste
• Lüftungszonen
• Praxisbeispiele zur Anwendung der DIN EN 12831-1
• VDI 3804
• Raumlufttechnik• Bürogebäude
• Behaglichkeit
• Luftmengenermittlung - hygienische Luftmenge
• Temperieren von Gebäudezonen
• Wärmerückgewinnung
Die novellierte Normenreihe der DIN EN 12831 beinhaltet einige Änderungen bzw. Neuerungen. Teil 1 ersetzt die DIN EN 12831 aus dem Jahr 2003 und Teil 3 ersetzt die DIN EN 15316-3-1 aus dem Jahre 2007.
Die DIN EN 12831 befasst sich in Teil 1 mit der Berechnung der Raumheizlast und Teil 3 mit der Bedarfsbestimmung von Trinkwassererwärmungsanlagen und deren Heizlast. Ohne die nationale Ergänzung, die als Entwurf durch die DIN SPEC 12831-1 erschienen ist, kann eine Berechnung nicht erfolgen. Die DIN SPEC 12831-1 ersetzt die Beiblätter der alten Heizlastberechnung.
Bei der Berechnung der Heizlast sind die Randbedingungen zeitlich konstant und ein thermisch eingeschwungener Zustand der Bauteile des Gebäudes wird vorausgesetzt. Dadurch unterscheidet sich die Heizlastberechnung erheblich von der Kühllastberechnung nach VDI 2078, die mit einem dynamischen Ansatz arbeitet. Das bedeutet, dass die Auslegungsbedingungen für die Heizlastberechnung vorgegeben werden, die eine Extremsituation beschreiben, die aber nur sehr selten erreicht wird. Ein so dimensioniertes Heizungssystem arbeitet aber fast nur im Teillastbetrieb. Also ist die Heizlast nicht zur Schätzung des Energiebedarfs geeignet. Sie befasst sich nur zur Dimensionierung von Heizungssystemen.
Die Dimensionierung der Heizungssysteme werden in drei Bereiche aufgeteilen:
• Wärmeabgabesysteme
Heizkörper und Flächenheizungen, Lüftungsgeräte, die mit Luftaufbereitung im Gebäudekonzept vorgesehen sind, können einen Teil der Heizlast abdecken.
• Wärmeerzeuger
Heizkessel, Wärmepumpen, BHKW's und Wärmeübergabestationen (Fernwärme- und Nahwärmeanschluss)
• Wärmeverteilsysteme
Rohrsysteme mit eingebaute Komponenten (Pumpen, Ventile)
Die DIN TS 12831 führt neue Klimadaten ein. Die Referenzorte und die alten Klimadaten wurden überarbeitet und können aus einer Klimakarte entnommen werden. In der neuen Norm wird jedes deutsche Postleitzahlengebiet zu einem Referenzort mit Klimadaten. Aus 524 Referenzorte werden 8.199 Referenzbereiche, in denen die Norm-Außentemperaturen und die Jahresmitteltemperaturen angepasst wurden, die nun mit einer Nachkommastelle angegeben werden. Hier sind die Norm-Außentemperaturen höher als der Wert in der alte Heizlastberechnung. Außerdem ergeben sich für Stadtzentren höhere Norm-Außentemperaturen als für die Umlandbezirke.
Die Klimakarte visualisiert postleitzahlenscharf wahlweise die Jahresmittel- oder die Norm-Außentemperaturen entsprechend der DIN/TS 12831.
Die Anzeige kann durch den Button "Norm-Außentemperatur – Jahresmitteltemperatur" umgestellt werden. Über die Suchfunktion kann die gewünschte Postleitzahl eingegeben werden. Die Karte setzt den Fokus auf das eingegebene Gebiet und umrandet es blau. Befindet sich die Maus über einem Gebiet, werden dessen Daten angezeigt.
Bei den weißen Flecken in Bayern handelt es sich um den Ammer- und den Starnberger See. Kleinere Flecken zwischen den Postleitzahlengebieten sind der Umrechnung von Geokoordinaten in eine Vektorgrafik geschuldet. Borkum und Helgoland fehlen auf der Karte, weil die Norm für sie keine Werte ausweist. Quelle: BWP