Dieser Langzeitversuch soll aufzeigen, dass eine Anlage richtig behandelt werden muss, um Korrosion bzw. Ablagerungen an den Flächen der Rohrleitungen und Bauteile (Wärmeerzeuger, Pufferspeicher, Armaturen) zu verhindern, damit ein effizienter störungsfreier Betrieb und ein Hydraulischer Abgleich und besonders ein Thermischer Abgleich auf Dauer gewährleistet wird.
Der Langzeitversuch (Stresstest) wird mit unbehandeltem und behandeltem Wasser (VS = Vollschutz) mit VE-Wasser* ohne VS und mit VS (hier Fernox) in der richtigen Dosierung durchgeführt. Eingesetzt sind die üblichen Metalle, die in einer Heizungsanlage eingebaut werden. Die Stahl- (Rohre, WT), Kupfer- (Rohre, WT) und Messingteile (Armatureneinsätze) wurden bis zum Ende betestet. Das Aluminiumteil wurde ausgeschlossen, weil es sich um eine Materialzusammensetzung handelte, das nicht in der Installationstechnik verwendet wird. Den Versuchsgefäßen wird über eine Aquariumpumpe ständig Luft (Sauerstoff) zugeführt und mittels Heizstab werden verschiedene Temperaturen simuliert.
*demineralisiertes Wasser, deionisiertes Wasser, vollentsalztes Wasser, destilliertes Wasser (in diesem Test handelt es sich um ein handelsübliches Wasser (Batteriewasser), das in einer Osmose- oder Mischbettanlage hergestellt wurde) Die elektrische Leitfähigkeit beträgt ca. 6 -10 Mikrosiemens/cm.
Bei der richtigen Dosierung des VS (Vollschutzmittel) kann auch ohne Probleme normales Leitungswasser (< 20 °dH) verwendet werden. Aber besonders bei diesen Arbeiten muss sich der Anwender mit der Materie auskennen.
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Messtermine (Bilder in der Reihenfolge der Termine)
Beginn 25.09.2009 > 13.04.2010 > 5.08.2010 > Ende 15.10-2011
Material:
Stahl,
Kupfer, Messing, Aluminium, Nägel
25-09-09 9:19 Uhr - Aufbau
VE-Wasser + Metall > links ohne VS + rechts mit VS
25-09-09 9:27 Uhr -
Beginn des Versuchs VE-Wasser, mit und ohne VS, zzgl. Aquariumpumpe + Heizstab
Aquariumpumpe und Heizstäbe zwecks Simulation unterschiedlicher Systemzustände incl. Temperatureinwirkung und permanentem Gaseintrag (Lufteintrag)
Wasserwerte ohne VS, Leitwert 6 MikroSiemens; pH-Wert 7,4; permanente Zufuhr von O2 bei unterschiedlichen °C
25-09-09 14:12 Uhr
VE-Wasser ohne VS, nach ca. 5 Stunden - bei der anderen Probe hat sich schon eine Schutzschicht auf den Flächen gebildet
13-04-10
Wasserwerte ohne VS, Leitwert ca. 95 Mikrosiemens/cm;
pH-Wert ca. 8
5-08-10
Wasserwerte ohne VS; Leitwert ca. 80 Mikrosiemens/cm; pH-Wert ca. 9,3, rechts mit VS
15.10.2011
Ende das Testes
Das Ergebnis auf einen Blick (ein Kommentar ist wohl überflüssig).
Trotzdem ein paar zusätzliche Anmerkungen:
Noch ein Satz zum etwaigen Einsatz >
ortsüblicher< Füllwässer
in „…Verbindung mit zeitgemäßen, hochwertigen Vollschutzmitteln“, egal
wo in Deutschland. Diese müssen eine >Einsatzgarantie< in
Härteparametern bis mindestens 30 - 32 °dH besitzen, ohne das bei der
Erstbefüllung eine
Wasseraufbereitung (Entmineralisierung oder
Enthärtung) erforderlich ist. Zu bedenken sind dabei aber die späteren
>Nachspeisemodalitätengrenzwertigen< Bereichen zwei Möglichkeiten von Überlegungen an:
- Erstens, ich demineralisiere mittels
Mischbettpatrone + Vollschutzmittel und fahre spätere Nachspeiseprozesse
„…aus dem normalen Trinkwassernetz“.
- Zweitens, ich erstbefülle mit dem „…normalen
Trinkwassernetz“+ Vollschutzmittel und fahre die Nachspeisung später
über Mischbettpatrone. Grund hier: Beachtung der >Überreizung< der
Komplexbildner (verhindern das Ausfällen der Härtebildner). Quelle: G. Sotta
Vorgenanntes bedeutet aber immer wieder, man sollte sich dazu „…Fachleute suchen“.
Fazit:
Wer nach der Ansicht dieser Versuchsreihe für sich den Schluss zieht,
dass man also nur VE-Wasser einzufüllen braucht, realisiert nur die
halbe Wahrheit. Er sollte aber wissen, was er macht. VE-Wasser ist das
beste wasserrelevante Lösungsmittel und sollte in Heizungs-, Kühl- und
Kälteanlagen NIE ohne ein zeitgemäßes Korrosionsschutzmittel eingefüllt
werden. Dazu gehört aber auch das Wissen über den genauen Anlageninhalt,
chemotechnisches Grundwissen, Anwendungstechnik und die Möglichkeit
über eine Wasseranalyse eine entsprechende Nachkontrolle durchführen zu
können. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllen kann, der sollte lieber
die Finger davon lassen. Ohne umfangreiches Fachwissen und Erfahrung
auf dem Gebiet der Wasserbehandlung bzw. Wasseraufbereitung kann das nur
zu Problemen führen, die genau das Gegenteil von dem gewünschten Erfolg
verursachen können.
Das VE-Wasser ist frei von Salzen bzw. deren Ionen und hat deshalb eine geringe Leifähigkeit, aber sein hohes Lösungsvermögen macht es aggressiv gegenüber Rohrleitungs- und Bauteilwerkstoffen. Bei Kupfer erhöht ein niedriger pH-Wert möglicherweise eine gleichmäßige Flächenkorrosion. Ohne Behandlung kann das reine VE-Wasser den Anlagen schaden.
Versuche (Stresstest) - Systemreinigung & -schutz GmbH