Der
Trend zu einer
unabhängigen Versorgung (Energie-Autarkie), nicht nur bei der
Stromversorgung, sondern auch bei der
Heiztechnik und
Wasserversorgung, nimmt immer mehr zu.
Unter
Energieautarkie versteht man das Bestreben, ein Haus, eine Wohnsiedlung, Gemeinde oder Region bei der
Energieversorgung in den Bereichen
Wärme und
Strom in
eigener Regie weitgehend von fossiler Energie unabhängig zu machen. Hierbei wird eine optimale und effiziente Nutzung der vorhanden
lokalen Potentiale und
Ressourcen an
erneuerbaren Energien angestrebt.
Um
Energieautark zu werden, ist
zuerst auf das Bauen im
Niedrigenergiehaus-/Passivhaus-Standard und/oder auf eine
thermische Sanierung der vorhandenen
Gebäude zu achten, um den
Energieverbrauch zu
reduzieren. Auch Informationen über einen energiesparenden Umgang mit der
Energie sollte gefördert werden.
Als
zweiter Schritt ist das Einbinden von
regionaler erneuerbarer Energien, so z. B. Windkraft (
Kleinwindkraftanlagen),
Photovoltaik,
Wasserkraft (
Mini-Wasserkraftwerke),
Biogas, Biomasse (Holz, Hackschnitzel und thermischer Solaranlagen), einzuplanen.
Immer mehr
Industriebetriebe bereiten sich schon seit Jahren auf die "atomstromlose" Zeit vor. Diese Betriebe erzeugen ihren
Strom und die
industrielle Wärme (
Dampf) für die
Produktion, der
Heizung und
Kühlung in eigener Regie. Diese autarken Lösungen nehmen immer mehr zu, um unabhängig von öffentlichen Anbietern zu sein. So deckt z. B. die
Firma BASF in Ludwigshafen mit dem
GuD-System (Gas- und
Dampf-
Kraftwerk) ihren eigenen
Energiebedarf (zu 100 %) und die
Firma Pfizer in Freiburg deckt ihren eigenen
Energiebedarf (z. Zt. 93 %) aus
regenerativen Quellen (
Photovoltaik,
Geothermie, Wasserkraft und Biomasse). Erst durch diese Lösungen wurden auch alle
Potentiale der
Energieeinsparungen in der Produktion und Heizung bzw. Kühlung ausgeschöpft. Dies beiden praktizierten Systeme sind weltweit beachtete Beispiele.
Die 13teilige Themenserie "Speicher für Energieautarkie und Mieterstromprojekte" der Redaktion HaustechnikDialog befasst sich mit der eigenen Erzeugung von Strom und Wärme sowie den dazugehörigen Speichern. Mithilfe solcher Konzepte kann man eine hohe Energieautarkie erreichen, also weitgehend unabhängig von externen Energielieferanten werden. Oder man kann daraus Geschäftsmodelle kreieren, etwa Mieter- oder Nachbarschaftsstrom.
Teil 1: Was ist Eigenversorgung und welche Komponenten braucht man dafür?
Teil 2: Wie ist die rechtliche Lage bei Strom-Eigenerzeugung und -verbrauch?
Teil 3: Welchen Bedarf hat ein Gebäude an Strom und wie plant man Eigenproduktion und Eigenverbrauch?
Teil 4: Wie werden Stromspeicher in ein System zur Eigenversorgung eingebunden?
Teil 5: Wie erzeugt man selbst Strom? – BHKW
Teil 6: Wie erzeugt man selbst Strom? – Brennstoffzelle
Teil 7: Wie erzeugt man selbst Strom? – PV
Teil 8: Wie erzeugt man selbst Strom? – Andere Lösungen wie Miniwindanlagen
Teil 9: Welchen Wärmebedarf hat ein Gebäude?
Teil 10: Welche Rolle spielen Wärmespeicher bei der Deckung des Wärmebedarfs?
Teil 11: Welche Wärmeerzeuger sind zukunftsfähig? (Teil 1: Biomasse / Teil 2: Solar und Wärmepumpe)
Teil 12: Wie sollte die Warmwasserbereitung erfolgen?
Teil 13: Praxisbeispiele von Gebäuden mit hoher Eigenabdeckung an Strom und Wärme