Blackout - Wahrscheinlich oder Panikmache? Eine Antwort auf diese Frage ist nicht einfach. Auch die Experten sind sich hier nicht einig. Auf jeden Fall darf die Diskussion in den Medien nicht zu einer Panik führen. Wichtig sind leichtverständliche Informationen über das Thema "Blackout". Schon der Begriff kann in der Bevölkerung zur Panik führen. Leider sind zunehmend "schlechte Nachrichten" in den Medien die "besten Nachrichten" >((
In vielen Fällen ist es aber kein totaler Stromausfall, sondern ein "Brownout* ".
* Ein Brownout bezeichnet eine zu geringe Spannung im Stromnetz, sozusagen die Vorstufe eines Stromausfalls. Brownouts entstehen bei einem Ungleichgewicht im Stromnetz.
Schon der lange Begriff "langanhaltend flächendeckende Stromausfälle" führt zu der Verwendung des Begriffs "Blackout" und ist schnell negativ besetzt.
Bei einem Blackout (Schwarzfall, "Verdunkelung", Versorgungszusammenbruch) fällt die Stromversorgung langanhaltend flächendeckend aus. Stromausfälle, wie sie z. B. nach heftigen Unwettern auftreten, sind kein Blackout.
Europa hat ein gemeinsame europäische Hochspannungs-Stromnetz, das von Norwegen im Norden über Deutschland nach Italien, Spanien und Griechenland im Süden und von der Nordsee im Westen über Deutschland bis nach Polen, Rumänien und Bulgarien im Osten reicht. Dieses hat eine Standardfrequenz von 50 Hertz (Hz). Diese muss sich immer zwischen Erzeugung und Verbrauch in einer Balance sein. Alle elektronischen Geräte sind auf diese Frequenz ausgerichtet. Wenn mehr Strom verbraucht als produziert wird, sinkt die Frequenz, wird weniger Strom verbraucht als produziert wird, steigt sie. Wenn die Frequenzschwankungen geringfügig gehalten werden können, besteht kein Problem. Aber je stärker aber die Frequenz von diesem Standardwert abweicht, desto dramatischer sind die Auswirkungen, weil die Generatoren Schaden nehmen können. Extrem wird es bei nur 47,5 Hertz bzw. 52 Hertz. Bei diesen Werten schalten sich Kraftwerke zum Selbstschutz vor Zerstörung ab und es entsteht ein Blackout.
Ein Blackout ist eine sehr ernst zu nehmende Gefahr. Die Energieversorgung gehört zur kritischen Infrastruktur (Kritis). Dazu gehören Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen. Bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung durch nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe entstehen erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen.
Der Hintergrund für ein mögliches Blackout sind die zunehmenden Netzeingriffe, um das System stabil zu halten.
Diese Ursachen bzw. Umwelteinflüsse können ein Blackout auslösen:
- Komplexitätsüberlastung (zuviele verschiedene technische Geräte)
- Technisches Versagen (fehlende Wartung, alte Geräte, Fehler in Geräten)
- Menschliches Versagen (fehlerhafte Einstellungen)
- Wegfall der Primärrohstoffe zur Stromerzeugung (Öl, Gas, Kohle, Wasser, Brennstäbe)
- Zu starke Systembelastungen durch internationalen Stromhandel
- Marktmanipulation
- Cyber-Angriffe
- Terror-Anschläge
- Hochwasser
- starke Unwetter
- Erdbeben
- Erdrutsch
- Trockenheit (Kühlwassermangel)
- Vulkanausbrüche
- Schneechaos
- Sonnensturm
Ein Blackout läuft in 3 Phasen ab.
Phase 1: Ein einfacher Stromausfall führt oft zu einer massiven Unterschätzung der Zeitdauer. Wenn der Strom nicht nach kurzer Zeit wieder vorhanden ist, dann dann spricht man von einem Blackout.
Unmittelbar nach dem Eintreten des Blackouts kommt es zum Ausfall aller Kommunikationsnetze. Weder Internet noch Fernsehen funktionieren; und auch wenn Handys noch für einige Stunden Akku haben, besitzen sie dennoch keinen Netzempfang. Als einzige Informationsquelle bleibt vorerst nur das batteriebetriebene Radio.
Notrufe können nicht mehr getätigt werden. Auch die Funkanwendung (BOS-Funk) der Behörden und Organisation mit Sicherheitsaufgaben kommt so langsam zum Erliegen. Durch den Ausfall aller Ampeln und Beleuchtungen kommt es auf den Straßen außerdem unmittelbar zu vielen Autounfällen und Verletzten.
In den Krankenhäusern und Altenheime werden die Notstromaggregate eingeschaltet, um den Betrieb lebensnotwendiger Maschinen zu gewährleisten. Mit jeder weiteren Stunde führt das allgemeine Chaos in den meisten Bereichen zu Personalmangel.
Auch an Bankautomaten lässt sich kein Geld mehr abheben und die Zahlung per EC-Karte ist nicht mehr möglich.
Phase 2: Bis sich die Telefon-, Handy- und Datennetze (Internet) wieder weitgehend funktionieren, wird kaum etwas funktionieren. Die Produktion, Logistik und Treibstoffversorgung ist vom Internet abhängig. Aber die Wasserver- und Abwasserentsorgung sollten sollten durch geeignete Maßnahmen wieder funktionieren.
Nach 2 Tage ohne Strom wird die Lage kritisch. Es beginnen ernsthafte hygienische Probleme in Krankenhäusern, Altenheimen und auf den Straßen, da die Müll- und Wasserentsorgung nicht mehr gewährleistet ist, besteht eine Seuchengefahr. Das Abwasser der Kläranlagen kann nur noch in Flüsse abgeleitet werden. In den Krankenhäusern werden zudem die Medikamente knapp und die Notstromaggregate haben keinen Diesel mehr, um weiteren Strom zu erzeugen. Die Zahl der Todesopfer steigt.
Nach 3 Tagen gehen vielen Menschen die Lebensmittelreserven aus und durch die nur wenigen verlässlichen Informationen steigt die Ungewissheit in der Bevölkerung weiter. Jetzt können aus Verzweiflung die ersten kleineren Gruppen zusammenfinden, um Nahrung und Wertsachen zu plündern. Die Anzahl an Überfällen und Einbrüchen steigt, auch begünstigt dadurch, dass viele Kriminelle aus den elektronisch gesicherten Gefängnissen entkommen.
Nach eine Woche brechen auch die letzten Notstromversorgungen zusammen.
Phase 3: Der Wiederanlauf der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern beginnt. Und das kann dauern. Es kann zum Teil Jahre dauern, bis sich wieder eine Normalisierung einstellen wird. Man muss sich auf längerfristige Versorgungsunterbrechungen und -engpässe einstellen.
Mit der Erweiterung der Systemstabilitätsverordnung (SysStabV) wurde 2015 die Unsicherheit im Stromnetz beseitigt. Seitdem werden Biomasse-, Bioenergie-, KWK-, Windkraft- und Wasserkraftanlagen gezielt stufenweise abgeregelt, wenn die Netzfrequenz rapide sinkt.
Der Grund war, dass beim Unterschreiten der Stromfrequenz 49,5 Hertz (Hz) viele dezentrale Stromerzeugungsanlagen (DEA) durch die technischen Sicherheitsinstallationen in den Anlagen gleichzeitig abgeschaltet wurden. Diese kollektiven Abschaltungen aufgrund des zunehmenden Anteils der Erneuerbarer Energien (Windkraft, Photovoltaik) gefährdeten eine konstante Stromversorgung in Deutschland.
Die standardisierte Stromfrequenz von 50 Hertz (Hz) ist also wichtig. Höhere Messwerte sind auf Überspeisung und niedrigere Messwerte auf Unterspeisung zurückzuführen. Geringfügige Schwankungen sind problemlos, treten aber permanent auf, wodurch die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) ständig die Frequenz normalisieren müssen.
Schon bei einem kurzen Stromausfall, das Telefon oder Handy und/oder das Internet nicht mehr funktioniert, kommt einem ein ungutes Gefühl auf. Ohne elektrische Energie sind wir in vielen Alltagssituationen hilflos. Wenn aber der Stromausfall nicht schnell behoben wird und mehrere Stunden oder Tage andauert, kommt Panik auf. Diesen langanhaltend flächendeckenden Stromausfall nennt man Blachout, für den es viele Ursachen gibt.
Weil man eine derartige Situation nicht kennt bzw. nicht damit gerechnet hat, dann ist man darauf auch nicht vorbereitet. Mit ein wenig Vorbereitung lässt sie sich gut meistern. Nun sind Maßnahmen gefragt, wie man seinen Haushalt ausstatten kann, um einige Tage ohne Strom zurechtzukommen und wie man sich während eines Stromausfalls verhalten sollte.