Scheitholz ist Holz, das bei der Gewinnung von Nutzholz als nicht verwertbarer Anteil anfällt. Für die Eigenversorgung mit Brennholz aus einem kleinen Privatwald werden aber auch höherwertige Hölzer genutzt. Das Holz wird schon vor der Lagerung auf Betriebs- bzw. Ofenlänge zugeschnitten und gespaltet. Eine Dicke von 7 bis 10 cm und eine Länge von 33 bis 50 cm ist je nach der Art des Ofens bzw. Kessels zu empfehlen. Durch das Spalten des Holzes entsteht eine größere Oberfläche, die eine schnellere Trocknung ermöglicht. Wichtig ist außerdem, dass nur möglichst trockenes Holz verbrannt wird. Hartlaubholz, so z. B. Buche und Eiche, hat eine höhere Energiedichte als dies bei Nadelhölzern, so z. B. Fichte oder Kiefer, der Fall ist. Das bedeutet eine längere Brenndauer und damit längere Nachlegeintervalle. Zum Anzünden des Feuers dagegen ist Nadelholz besser geeignet, weil damit wesentlich schneller die notwendige Betriebstemperatur erreicht wird, die für eine saubere Verbrennung benötigt wird.
Brennholz, das direkt aus dem Wald kommt, hat ein Wassergehalt von 50 bis 60 %. Durch eine richtige Lagerung wird das Scheitholz (Kaminholz) ja nach Holzart entsprechend lange (Fichte > 1 Jahr, Birke, Linde und Erle > 1 1/2 Jahre, Eiche, Buche und Obstbäume > 2 Jahre) getrocknet. Erst dann ist ein Wassergehalt von 15 bis 20 % erreicht, was eine optimale und emissionsarme Verbrennung ermöglicht und auch gemessen werden sollte, bevor es verbrannt wird. Zu nasses Holz kann zu Hart- oder Glanzruß und dann möglicherweise zu einem Schornsteinbrand führen.
Es darf nur naturbelassenes Holz verbrannt werden. Stark verfaultes, verschmutztes oder/und mit Farben, Lacken oder ähnlichen Mitteln belastetes Holz darf in den üblichen Kleinfeuerungsanlagen nicht verwendet werden, da die dabei freigesetzten Stoffe gesundheitsschädlich und krebserregend sein können.
Die
Mindestlagerungsdauer vor dem Verbrennen beträgt
• bei Fichte > 1 Jahr
• bei Birke, Linde und Erle > 1 1/2 Jahre
• bei Eiche, Buche und Obstbäume > 2 Jahre
Über die sinnvolle Lagerdauer von Scheitholz gibt es verschiedene Meinungen. Experten gehen von einer maximalen Lagerzeit von 5 Jahren aus und dass zu lang gelagertes Holz 3 % pro Jahr an Brennenergie verliert. Die durch Trocknung verloren gegangenen flüchtigen Inhaltsstoffe sind gering und nicht vermeidbar. Die natürlichen Abbauprozesse verringern aber den Heizwert des Holzes. Das gilt auch für den Verlust durch Trockenholzinsekten. Andere Experten vertreten die Meinung, dass lufttrockenes Scheitholz in der Regel bei trockener Lagerung nicht an Heizwert verliert.
Ein Heizwertverlust entsteht durch Insekten- und Pilzbefall infolge falscher Lagerung und wiederholter Befeuchtung. Lufttrockenes Scheitholz sollte im Sommer nicht in einem kühlen Keller eingelagert werden, denn die feuchtwarme Außenluft kondensiert am Scheitholz und fördert den Schimmelbefall.
Scheitholz (
Kaminholz) wird in unterschiedlichen
Verkaufmaßen (
Holzraummaße) angeboten.
Scheitholz wird aus stärker dimensionierten
Ast- und
Stammstücken hergestellt. Das
Brennholz besteht aus den unterschiedlichsten Baumarten und hat je nach
Holzart verschiedene
Brennweisen und
Heizwerte.
Ein echter Holzheizer macht sein Holz selber.
Da das "Holzmachen" zeitaufwendig und mühsam ist, bietet der Handel Holzscheite in den Längen von 1 m, 33 cm und 25 cm und einer Dicke von 7 bis 10 cm an. Die Holzscheite sollten immer keilförmig hergestellt werden. Die Einmeterscheite sind nur für Holzvergaserkessel geeignet und müssen für den Gebrauch in Kaminöfen auf die passende Länge zugeschnitten werden.
Technisch getrocknetes Holz (oft im Internet angeboten) kann auch übertrocknet sein. Es sollte noch einige Zeit abgedeckt im Freien gelagert werden.
Auch bei richtig gelagertem Holz kann es bei einem ungünstigem Witterungsverlauf zu einer wiederholten Aufnahme von Wasser aus der Luft kommen. Deswegen ist es sinnvoll, einen 2-Tagesvorrat zur "Nachtrocknung" neben dem Ofen zu lagern.
Wichtig für eine optimale Verbrennung im Kaminofen ist, dass die Holzscheite die richtige Restfeuchte (10 bis 20 %, Ideal 15 - 17 %) aufweisen. Die Feuchte der Holzscheite kann mit einem simplen Trick (Spülmitteltest, Seifentest) festgestellt werden. Dabei wird ein Stück Scheitholz senkrecht gehalten und ein paar Tropfen Spülmittel auf das obere Ende bzw. Fläche gegeben. Danach pustet man durch das untere Ende durch das Holz. Wenn das Spülmittel Blasen wirft, dann ist das Holz trocken. Der Grund dafür sind kleine Kanäle im Holz, die das Wasser im Stamm transportieren. Beim Trocknen, verdunstet dieses Wasser. Die Luft, die man in das Holz hinein pustet, kann sich also frei durch das Holz bewegen.
Natürlich kann die Restfeuchte auch mit einem Messgerät geprüft werden. Dazu sollte man es aber noch einmal spalten.
Nach dem vollständigem Abbrand sollten nur einzelne wenige Scheite (1 Lage), aber möglichst nicht nur Scheit, auf das Glutbett gelegt werden.
Bei der Verbrennung von nassem Holz entstehen schädliche und geruchsintensive Emissionen. Auch der Heizwert sinkt und die Feuerungsanlage inklusive Schornstein kann verteeren. Es besteht Glanzruß und die Gefahr eines Schornsteinbrandes steigt extrem.
Der durchschnittliche Heizwert von lufttrockenen Holzarten (ca. 15%) |
Holzsorte | kWh/Raummeter | kWh/Festmeter | kWh/kg |
Robinie | 2100 | 3000 | 4,10 |
Eiche | 2100 | 2900 | 4,20 |
Buche | 2100 | 2800 | 4,00 |
Hainbuche | 2200 | 2900 | 4,20 |
Ulme | 1900 | 2800 | 4,10 |
Birke | 1900 | 2700 | 4,30 |
Ahorn | 1900 | 2600 | 4,10 |
Kiefer | 1700 | 2300 | 4,40 |
Lärche | 1700 | 2300 | 4,40 |
Douglasie | 1700 | 2200 | 4,40 |
Esche | 1900 | 2900 | 4,10 |
Fichte | 1500 | 2100 | 4,50 |
Erle | 1500 | 2100 | 4,10 |
Tanne | 1400 | 2000 | 4,50 |
Weide | 1400 | 2000 | 4,10 |
Pappel | 1200 | 1700 | 4,10 |