In vielen
Haustechniksytemen kann es notwendig werden, gleichzeitig zu
heizen und im Nebenraum zu
kühlen. Hier ist der Einsatz von
3- oder 4-Rohrsysteme sinnvoll. Dadurch können Flüssigkeiten mit
unterschiedlicher Temperatur an eine Heizfläche herangeführt werden. Besonders häufig werden diese Systeme bei
Deckenstrahlsystemen, der
Bauteilaktivierung und
Induktionslüftungsgeräten, die im Sommer zur Kühlung und im Winter zur Beheizung genutzt werden, eingesetzt. Aber auch in der
Klimatechnik werden hauptsächlich diese Systeme eingesetzt, um
Wärmerückgewinnung zu betreiben.
Dreirohr- oder Dreileitersystem
Bei diesem System gibt es
getrennte Vorläufe und einen
gemeinsamen Rücklauf. Es wurde häufig bei
Induktionsgeräten angewendet, wobei durch ein Sequenzventil in Abhängigkeit von der Raumtemperatur die
Zulufttemperatur angepasst werden konnte. Der Nachteil dieses Systems waren die
Energieverluste, die durch die Mischung im Rücklauf entstanden.
Über einen
Regler, der mit dem
Außenfühler, dem
Vorlauffühler und dem Raum-Messumformer verbunden ist, erfolgt der Wechsel zwischen Heizen und Kühlen. Mit den Messwerten dieser Anlagenkomponenten wird die erforderliche
Vorlauftemperatur ermittelt und über einen elektromotorischen
Stellantriebes geregelt.
Heutzutage wird das System auch in
Klimaanlagen eingesetzt. Es gibt Fälle, in denen Kühl- und Heizlasten zeitgleich auftreten. Durch dieses System kann wahlweise an allen Inneneinheiten Kühl- oder
Heizleistung verfügbar ist. Außerdem ist dadurch eine
Wärmerückgewinnung realisierbar.
Vierrohr- oder Vierleitersystem Bei diesem System hat jede Flüssigkeit einen
eigenen Vor- und Rücklauf. Die geforderten
Wassermengen werden dem Verbraucher über ein Dreiwegeventil zugeführt.
Bei
Induktionsgeräten werden heutzutage zwei
Wärmetauscher eingesetzt. Hier hat nicht nur jede Flüssigkeit ein eigenes Verteilsystem, sondernauch einen eigenen
Wärmetauscher. Dadurch ist eine Vermischen der Flüssigkeiten ausgeschlossen. Der Vorteil ist, dass z. B. ein Kühlmedium (
Wasser-Glykol-Gemisch) nicht in das
Heizungswasser gelangt. Letztendlich sind es zwei Zweirohrsysteme.