Im Gegensatz zu den Rotationswärmetauschern, bei denen die Feuchtigkeit "direkt" im Außenluftstrom übergeben wird, wird bei diesem Gegenstrom-Wärmetauscher (Plattenwärmetauscher) die Feuchtigkeit durch eine Membran von der Fort- zur Außenluftseite übertragen.
Durch den neu entwickelten Enthalpietauscher kann ein großer Teil der Luftfeuchtigkeit aus der Abluft/Fortluft zurückgewonnen werden. Die Konstruktion als Plattentauscher mit getrenntem Zu- und Abluftvolumenstrom gewährleistet einen auch langfristig hygienisch einwandfreien Betrieb. Das Verfahren unterscheidet sich damit grundsätzlich von den ebenfalls zur Feuchtigkeitsrückgewinnung beschichteten Rotationstauschern oder Geräten mit Umluftbetrieb.
Die Funktionsweise der Feuchterückgewinnung basiert auf dem Osmoseprinzip, wobei die Wassermoleküle in flüssiger Form durch eine Membran wandern, angetrieben durch das Konzentrationsgefälle der Feuchtigkeit von der Warmluft- zur Kaltluftseite.
Der Dampf aus der feuchten Abluft „kondensiert“ an der kühleren Oberfläche der Membran. Diese Kondensation findet über der Taupunkttemperatur statt. Die Membran enthält einen hohen Anteil Salz und saugt den Wasserdampf wie ein Schwamm auf. Auf der Kaltluftseite verdampft das Wasser an der Membranoberfläche und wird von dem trockeneren Luftstrom aufgenommen. Das Salz ist chemisch an das Membranmaterial gebunden und wird im Wasser nicht gelöst oder ausgespült.
Die Membran transportiert Wassermoleküle wegen deren
hoher dielektrischer Konstante und kleinen Abmessungen. Mikroorganismen
können wegen ihren im Vergleich zu Wasser großen Abmessungen nicht in
die Membran eindringen. Zusätzlich wirkt die hohe Salzkonzentration in der Membran antibakteriell. Bakterien, Hefe, Schimmel und alle Mikroorganismen sterben auf der Membranoberfläche ab.
Ein zusätzlicher Vorteil ist der Einfrierschutz des Enthalpietauschers ohne Luftvorwärmung durch einen Erdwärmetauscher oder ein Vorheizregister bei einer Außenlufttemperatur bis ca. -12 °C bei ausgeglichenen Volumenströmen.
Da der
Prozess der
Feuchterückgewinnung durch einen
Enthalpietauscher sich
nicht regulieren lässt, könnte in einem Haus, in dem viel Feuchtigkeit produziert wird,
zu feucht werden. In diesem Fall kann es z. B. zu
Schimmelbildung kommen, wenn die Feuchtigkeit an
Wärmebrücken oder durch
Exfiltration kondensiert. Gegensteuern kann man, indem der
Luftwechsel erheblich
erhöht oder durch die
Fenster gelüftet wird. empfiehlt Lüftungsgeräte mit Feuchterückgewinnung nur für große Wohngebäude mit geringer Belegung. Sinn machen könnten sie außerdem, wenn über die
Zuluft geheizt wird. Deswegen sollte man bei der Planung darauf achten, wieviele Personen das Gebäude bewohnen und welche wieviel Feuchtigkeitsmengen anfallen. Ein
Herunterregeln des
Luftvolumenstroms bringt aber auch
keinen Erfolg, weil dann eine niedrige
CO2-Konzentration nicht erreicht und die "
Hygienische Behaglichkeit" schlechter wird.